Blumenpark Appeltern

Als Freunde mich fragten: was machst du am Wochenende? Sagte ich, ich fahre ins Disneyland für Gärtner. Das ist sicher übertrieben und doch, was dem Einen die Karussells sind, sind für Gärtner viele Blumen und Gartenräume.

Appeltern liegt in Holland. Viele Gartenfreunde werden es kennen. Leider von meinem Wohnort 200 km entfernt. Daher fährt man nicht so oft zu diesem besonderen Ort mit seinen 200 Mustergärten.

Jetzt Ende September, nahe am Herbst, ist es nicht die prächtigste Jahreszeit. Die Auswahl an Blumen wird weniger. Dafür sind die Gräser üppig und besonders eindrucksvoll.

Zahlreiche Parkplätze und Hinweisschilder für Busse lassen ahnen, hier ist etwas, dass viele interessiert. Das große Empfangsgebäude mit der Kasse hat auch ein Restaurant und einen großen Bereich mit Dekoartikeln. Richtung Eingang zum Park komme ich an einem Tisch vorbei, der farbenfroh und  mit vielen kleinen Vasen und Blumen gestaltet ist.

Zwischen Eingangsbereich und Ausgangbereich, im Park, liegt eine Verkaufsfläche für Blumen. Ich kann nicht widerstehen und merke mir, für später, einige Pflanzen vor.

Es wird ein Rundweg empfohlen, der auch auf einem Begleitheft eingezeichnet ist. Ihm werde ich folgen. An einem Außenzaun, der das Gelände abgrenzt, blühen noch immer Clematis und

Waldreben. Rechts vom Weg die ersten Gartenzimmer. Alle sind verschieden gestaltet, wie kleine Gärten. Auf vielen stehen kleine Gartenhäuser.

Die Bepflanzung ist üppig, gern mit Gräsern. Langgezogene Beete an den Wegen mit leuchtenden Dahlien und Sonnenbraut. Eine große Wiese mit üppigen Rosenbeeten, sie blühen noch reichlich.

Es sind so viele Gartenzimmer, ich verliere bei der Besichtigung die Orientierung. Da sind Parallelwege, geschwungene Weg-Verläufe, es lockt etwas von weitem und schon kann man den Wege-Plan vergessen. An einem Glashaus (ein geschlossenes Restaurant) sind eine Vielzahl formgeschnittener Eiben-Kugeln.

Links davon eine Wiese mit vielen kleinen Teichen. Dahinter eine Brücke über den Fluss und in der Ferne ein großes Flugzeug, nahe an einem Spielplatz. Ich besichtige Wassergärten, Kiesgärten, ganz in „Grün“ gehaltene Gärten, Terrassengärten, Dachgärten, Trendgärten, Loungegärten und einen Japanischen Garten.

Im Bauerngarten steht der Grünkohl ganz wunderbar, Stangenbohnen baumeln noch vom Gestänge, Johannisbeeren am Spalier gezogen, sieht man eher selten. Alle Gartenräume sind von Architekten gestaltet worden. Sie beeindrucken durch ihre große Vielfalt und die reichhaltige Bepflanzung.

Die Sonne scheint und auch die Temperatur ist angenehm. Doch ich werde von den vielen Eindrücken müde und brauche unbedingt einen Kaffee. Die Lebensgeister müssen für die lange Rückfahrt noch einmal angefacht werden.

Ich habe aber auf keinen Fall meine „Beute“, die Pflanzenauswahl, vergessen. So müde kann ich gar nicht sein!

Randvoll mit interessanten Eindrücken und mehr als man fassen kann, verlasse ich Appeltern in Richtung deutsche Grenze.

A.MO