Gartentipps für den Monat April

Bauernregel: Gehst du im April bei Sonne aus, lass den Regenschirm nicht zu Haus.

Ziergarten:

Im April ist die Zeit der Zwiebelblumen, zweijähriger Pflanzen und Blütensträucher und er gehört zu den schönsten Monaten des Jahres.

Die Tulpenblüte reicht von Ende März bis Mitte Mai, aber die Hauptblüte im Freien erreicht ihren Höhepunkt im April.

Bereits ab Januar werden sie als beliebte Schnittblumen angeboten und stehen an zweiter Stelle nach den Rosen.

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der über 100  Arten der Gattung reicht von  Nordafrika über Europa bis Mittel – und Zentralasien. Die ersten Tulpenpflanzen gelangten im 16. Jahrhundert in die Niederlande und die Preise dort kletterten in extreme Höhen. Während dieser „Tulpenmania“ waren Tulpen etwa so viel wert wie ein Amsterdamer Grachtenhaus.

Man unterscheidet heute grob gesehen vier Gruppen: frühe, mittelfrühe, späte Tulpen sowie Wildarten mit den jeweiligen Sorten.

Diese werden in 15 Klassen von Tulipa eingeteilt, nach Blütezeit, Blütenform und Abstammung in Einfache frühe Tulpen, Gefüllte frühe Tulpen, Triumph Tulpen, Darwin- Hybrid Tulpen, Einfach spät blühende Tulpen, Lilienblütige Tulpen, Gefranste Tulpen, Viridiflora-Tulpen, Rembrandt-Tulpen, Papagei-Tulpen, Gefüllte späte Tulpen und verschiedene Wildtulpen.

Theoretisch sind Tulpen mehrjährig. Nach der Blüte kann man die Zwiebeln im Boden lassen.

Oft blühen Tulpen aber im darauffolgenden Jahr nicht mehr und es treiben nur Blätter. Dafür kann es verschiedene Gründe geben:

Die Zwiebeln bohren sich nach einigen Jahren beim Wachsen immer tiefer in die Erde, so dass sie es oft nicht mehr an die Oberfläche schaffen – besonders bei schwereren Böden.

Im Garten mögen sie einen sonnigen Standort, der Boden sollte nicht zu schwer sein, Staunässe lässt die Zwiebeln leicht faulen.

Es ist aber auch möglich, dass die gebildeten Tochterzwiebeln noch zu schwach für eine neue Blüte sind oder dass die alte Zwiebel zu ausgelaugt und hungrig ist. Deshalb ist es wichtig zur Blüte Dünger zu geben.

Auch ein Abschneiden verblühter Samenstände nach der Blüte vermeidet, dass die Zwiebel alle Kraft in die Samenproduktion steckt.

Verwelkte Blätter allerdings darf man nicht zu früh abschneiden – auch wenn sie nicht besonders attraktiv aussehen. Hieraus wird noch viel Kraft für das nächste Jahr gesammelt.

Auch Wühlmäuse mögen Blumenzwiebeln!

Ähnliches gilt auch für den Anbau der Narzissen mit ihrer bekanntesten Unterart Osterglocken.

Allerdings kann es hier auch noch zu Schäden durch die Narzissenfliege oder durch die Zwiebelbasalfäule kommen. Dann hilft nur der Wechsel des Standortes, das komplette Wegwerfen befallener Zwiebeln oder der Anbau pilzresistenter Sorten.

Anders als etwa bei den Tulpen kommen sie aber normalerweise regelmäßig jedes Jahr wieder und bilden durch die Vermehrung durch Brutzwiebeln mit den Jahren große Bestände und sind sehr gut zum Verwildern geeignet.

Schon in der Antike war sie den Griechen bekannt und bereits im 16. Jahrhundert in englischen und mitteleuropäischen Gärten zu entdecken. Auch von den Narzissen gibt es viele Arten, die genaue Anzahl ist umstritten. Kultiviert werden heute fast ausschließlich Zuchtformen. Frühe Sorten blühen bereits Anfang März, späte Sorten erst im April bis in den Mai hinein. Ähnlich wie bei den Tulpen werden hier die bestehenden 12 Gruppen nach Blütengröße, Blütenform, Blütezeit und Wuchshöhe unterschieden. Neben den Wildnarzissen gibt es z.B. die Trompeten-Narzissen, Groß – und Kleinkronige, Gefüllt blühende, Spaltkronige und andere Narzissen.

Zu den beliebtesten Zwiebelpflanzen gehören neben den Tulpen und Narzissen auch die farbenfrohen Hyazinthen, die mit ihrem betörenden Duft den Frühling in Haus und Garten bringen. Auch sie wurden bereits Ende des 17. Jahrhundert mit dem Schiff aus dem Mittelmeerraum und dem Orient nach Holland gebracht und sind heute überall im Handel erhältlich. Es gibt über 100 Sorten.

Sie lassen sich sehr gut mit früh blühenden Stauden wie der Bergenie, der Schleifenblume (Iberis) , Polsterphlox (Phlox subulata), Blaukissen (Aubretia), Felsen- Steinkraut (Alyssum), Gänsekresse

(Arabis), dem kaukasischen Vergissmeinicht oder dem Lungenkraut (Pulmonaria)  kombinieren, aber auch mit anderen Partnern wie mit  zweijährigen Beet- und Balkonpflanzen.

Im Garten bevorzugen sie einen sonnigen Standort, können aber sowohl in Blumenkästen als auch in  Töpfen kultiviert werden. Verblühte Hyazinthen im Topf kann man wunderbar nach draußen pflanzen, sie sind ebenfalls mehrjährig und treiben im nächsten Jahr recht zuverlässig wieder aus. Voraussetzung ist auch hier, dass die Pflanze nach einer Ruhepause und Kraftsammeln an den richtigen Standort eingesetzt wird.

Das Hornveilchen (Viola cornuta) gehört zu den beliebtesten Klassikern und es gibt eine schier unendliche Farbvariation in den verschiedensten Sorten. Sie sind eine Art Mini- Stiefmütterchen mit vielen kleinen Blüten und blühen von März/April  bis in den Juni. Verblühtes sollte man regelmäßig ausknipsen, damit immer neue Blüten gebildet werden und sich bei Feuchtigkeit kein Schimmel bildet. Im Sommer, bei hohen Temperaturen verlieren sie ihren kompakten Wuchs und verblassen – so kann man sich im Herbst oder im nächsten Frühjahr an neu erstandenen Pflanzen erfreuen oder gar im Früh- bis Spätsommer selber aussäen. 

Sie gelten – wie das großblütige Stiefmütterchen (Viola wittrockiana) als zweijährig, werden aber häufig einjährig kultiviert und dann neu ausgesät. Sie gehören beide zur Familie der Veilchengewächse (Violaceae) und wurden durch intensive züchterische Arbeit aus dem wilden Stiefmütterchen (Viola tricolor) entwickelt.

Die Verwendung dieser beiden Viola Arten  ist vielseitig und reicht von Pflanzgefäßen/Topfgarten über Blumenbeete und Grabbepflanzungen.

Auch die großblütigen Stiefmütterchen sind in den verschiedensten Farben und Mustern erhältlich, es gibt Sorten mit und ohne Auge. Die besondere Anordnung der Blütenblätter verhalf dem Stiefmütterchen zu seinem Namen: das größte, untere Kronblatt ist die „ Stiefmutter“, die beiden daneben stehenden sind die „Töchter“ und die beiden oberhalb stehenden Blütenblätter sind die „Stieftöchter“.

Neben diesen „ Lieblingsblumen“ gibt es aber noch einige andere zweijährige Frühlingsblüher, wie z.B. Bellis perennis- Hybriden, auch Tausendschön oder Maßliebchen genannt, oder das „unvergessliche“ Vergißmeinicht (Myosotis) .

Zweijährig, weil sie im ersten Jahr gezogen werden und im zweiten Jahr blühen. Vergissmeinicht samen sich leicht aus, so dass man – wenn man möchte – im Garten ruhig einige abgeblühte Pflanzen bis zur Samenreife stehen lassen kann.

Ab April blühen viele Zier – und Nutzbäume bzw. Sträucher. Zierjohannisbeeren mit dunkelrosa Blütentrauben, Mandelbäumchen in zartrosa, die Forsythien mit leuchtendgelber Blütenpracht, die Tulpenmagnolien in rosa – roter Fülle, die strahlendweißen Blüten der Zierpflaume, die wolkenartig in Dolden zusammensitzen, sowie die beliebte Blutpflaume, deren Laub später in einem glänzenden dunklen Rotton erscheint. Ebenfalls weißblühend die zahlreichen traubenartigen Blütenstände der Felsenbirne und natürlichdie rosarote Pracht der japanischen Zierkirsche (Prunus serrulata), die in Japan, dem Ursprungsort der Pflanze, mit zahlreichen Festen zum Frühlingsbeginn gefeiert wird.

Die Ansprüche an den Standort sind bei allen Zierkirschen ähnlich. Ein vollsonniger Platz ist die wichtigste Voraussetzung für diese Blütenfülle.

Die Arten und Sorten unterscheiden sich nicht nur in Wuchshöhe und Gestalt, es gibt trichterförmige, hängende, kugelige säulenförmige Sorten, sondern auch die Form der Blüten, die Farbe und der Blühzeitpunkt können variieren. Manche werden zu mittelgroßen Gartenbäumen, andere zu Sträuchern von 2 bis 3 Meter.

Einfachblühende und einige halbgefüllte Sorten sind eine wertvolle Nahrungsquelle für zahlreiche Insekten.

Wer sich aber nicht nur an blühenden Pflanzen im Frühjahr erfreuen will, sondern auch im Sommer und Herbst, der darf sich nicht auf die „ faule Haut“ legen. Es ist auch die Zeit der Aussaaten, der Neupflanzungen, sowie der Pflege.

Im Ziergarten können jetzt zahlreiche einjährige Sommerblumen direkt ins vorbereitete Beet ausgesät werden, wie Wicken, Kapuzinerkresse, Ringelblumen, Sonnenblumen, Tagetes, Mohn, Cosmea, Nigella  und Löwenmäulchen. Hat man einige Arten vorgezogen, so kann man sie jetzt langsam ins Freiland setzen, sofern kein starker Frost zu erwarten ist. Einige Schling- und Kletterpflanzen wie Wicken, Sternwinde (Ipomea) und Feuerbohnen kann man auch gut in Töpfen vorziehen und ab Mitte Mai ins Freie pflanzen.

Viele Blumenmischungen, die es im Handel in zahlreichen Zusammenstellungen gibt, können jetzt gesät werden. Durch das Abdecken mit Gartenvlies geht die Keimung schneller und der Boden ist gegen mögliche Verschlämmung besser geschützt.

Sommerblumen aus Zwiebeln, wie Gladiolen oder Lilien können jetzt gesetzt werden, Dahlienknollen sollte man vorziehen, abhärten und erst nach den Eisheiligen ins Beet pflanzen.

Die Staudenbeete brauchen jetzt Pflege wie Ausputzen und von Unkraut befreien, sowie anschließend etwas Dünger, wie z.B. Hornspäne.

Falls man Ziergräser, wie z.B. Chinaschilf und Pampasgras noch nicht zurückgeschnitten hat, so sollte man dies spätestens Anfang des Monats tun. Gegen Ende des Monats kann man bereits verblühte Ziersträucher wie Forsythien, Zierjohannisbeeren und Mandelbäumchen schon wieder zurückschneiden.

Für sommer- und herbstblühende Stauden wie Ziergräser, Frauenmantel, Fette Henne, Rudbeckien, Herbstanemonen und Chrysanthemen ist immer noch der Zeitpunkt um die Pflanzen durch Teilung zu vermehren.

Robuste Kübelpflanzen wie Oleander, Olivenbäumchen und Lorbeer können bei milder Witterung ins Freie gebracht werden.

Rasen:

Wer im März noch nicht mit der Frühjahrskur begonnen hat, der sollte spätestens jetzt damit beginnen. Für kräftiges Wachstum muss das Grün gedüngt werden, am besten mit einem Langzeitdünger.

Sind die Grashalme nach 2 bis 3 Wochen bereits etwas gekräftigt, kann man mit einem Vertikutierer den Rasen belüften und gleichzeitig Moos und Grasfilz entfernen. Hat man viel mit Moos zu tun, so empfiehlt es sich noch Kalk zu streuen, der ein Nachwachsen verhindern kann.

Wenn die Grashalme eine Höhe von 6 bis 7 cm erreicht haben, kann man mit dem ersten Mähen beginnen.

Kahle Stellen im Rasen können im April nachgesät werden, die optimale Keimtemperatur beträgt 16 bis 23°. Rasensamen keimt je nach Gräserart relativ langsam, die Bedingungen sollten optimal sein, d.h. er braucht Feuchtigkeit, Wärme und Sauerstoff (den Boden vor der Saat auflockern).

Gemüse – und Kräutergarten:

Auch im Gemüsegarten gibt es jetzt viel zu tun, es ist die Zeit der Pflanzung und der Aussaaten.

Kälteunempfindliche Gemüsesorten wie Jungpflanzen von Kohl und Salaten sowie Kräuter wie Petersilie und Schnittlauch kann man jetzt ins Beet bzw. ins Hochbeet pflanzen und mit Netzen / Vlies gegen Schädlinge und Frost schützen. Wer nicht selbst die Möglichkeit des Vorziehens von Pflanzen hat, kann diese beim Gärtner, im Gartencenter oder auf dem Wochenmarkt kaufen. In jedem Fall aber ist vor dem Auspflanzen eine Abhärtung der Setzlinge empfehlenswert, damit sie sich langsam an die Temperaturen gewöhnen können.

Es gibt einige Gemüsearten, die man direkt ins Beet säen kann. Natürlich muss der Boden vorher entsprechend vorbereitet und gut abgetrocknet sein. Die Bodenbearbeitung vor der Aussaat schafft ein feinkrümeliges Saatbeet, man kann schweren Boden vorher umgraben und dann ebenmäßig glatt harken , bei eher sandigem Boden reicht das gleichmäßige schräge Harken von zwei Seiten.

Auch Gewürzkräuter wie Borretsch, Dill, Kerbel, Bohnenkraut, Petersilie und Schnittlauch kann man direkt in den vorbereiteten Boden säen.

Die meisten Gemüsearten werden in Reihen gesät, der Reihenabstand und der Abstand in der Reihe hängen von der Größe der ausgewachsenen Pflanzen ab. Auch die Aussaattiefe variiert, größere Arten wie Erbsen legt man tiefer, kleinere wie Radies, Rettich, Zwiebeln, Spinat, Rote Beete, Pastinaken oder Möhrensamen flacher. Faustregel: etwa doppelt so dick mit Erde bedecken, wie das Samenkorn dick ist.  Und bei entsprechender „ guter Pflege“ kann man dann zum Beispiel im Frühsommer solch leckere Möhren oder Radieschen Exemplare ernten!

Frostempfindliche Kulturen wie Zucchini und Kürbisse können ebenfalls im Handel erstanden werden, hier lohnt sich aber auch das Vorziehen in Töpfen auf der Fensterbank, da man in der Regel mit wenigen Exemplaren auskommt. Hier gilt – vor dem Auspflanzen abhärten und nicht vor den Eisheiligen (Mitte Mai) nach draußen pflanzen.

Obstgarten:

Grundsätzlich sollten alle Obstbäume und Beerensträucher im Frühjahr mit einer Extraportion Nährstoffe versorgt werden. Zum Beispiel mit Kompost oder Universaldünger.

Es beginnt die Pflanzzeit für Monatserdbeeren und öfter tragende Erdbeeren, die den ganzen Sommer über Früchte tragen.

Wurzelnackte Obstgehölze wie Apfel, Birne, Pflaume und Kirsche können noch gepflanzt werden.

Sind an Rinden Frostschäden aufgetreten, so sollte man sie mit einem Wundverschlussmittel bestreichen.

Sonstiges:

Wer Nistkästen im Garten aufgehängt hat, kann diese gegen „Fress-  Feinde“ schützen indem man eine Manschette aus Blech oder Kunststoff in etwa 2 Meter Höhe um den Baum legt.

Mit dem Aufhängen eines Insektenhotels kann man Lebensräume für nützliche Insekten schaffen, da viele Insekten in ordentlich aufgeräumten Gärten kaum noch Unterschlupf finden. Dabei sollte man beachten, einen vor Wind und Regen geschützten Platz zu wählen, warm und sonnig, aber nicht in praller Mittagssonne.

Besonders unter Stauden, Büschen und Efeu Hecken sind die Gelege von Schnecken versteckt.

Die Eiablage findet bis April/ Mai statt und bereits bei Temperaturen knapp über 0° werden sie aktiv.

Wer einen Gartenteich besitzt startet im März/April mit der Saison. Abgestorbenen Pflanzenteile, sowie Blätter und Äste sollten entfernt werden.

Sobald die Wassertemperaturen über mehrere Tage bei mehr als 12° Grad liegen, kann man mit der Fütterung der Fische beginnen.

Empfindliche Fische und Pflanzen sollten erst ab Mitte Mai gesetzt werden, wenn keine strengen Fröste mehr zu erwarten sind.

I.W.