Gartentipps für den Monat Juli

    Bauernregel: Juli schön und klar, gibt ein gutes Bauernjahr.

Ziergarten:

Es ist Hochsommer! Bunte einjährige Sommerblumen und Schmuckstauden sind eine Augenweide und locken zahlreiche Insekten an.

Zu den schönsten Bauerngartenpflanzen gehören die Flammenblumen, bekannter unter dem botanischen Namen Phlox (altgriechisch für Flamme).

Mit ihren leuchtenden, prachtvollen Blüten und dem zum Teil intensiven Duft gehören sie einfach zum Sommer.

Es gibt zahlreiche Arten, welche sich in Höhe, Blütezeit und Standortanspruch unterscheiden, so dass man fast das ganze Jahr über passende Arten pflanzen kann.

Bis zu 10 cm hoch wird der Waldphlox mit Blüte von April bis Mai, gefolgt vom etwa 20 cm hohen Polsterphlox und Teppichphlox mit Blüte von April bis Juni und dem Wander-Phlox mit bis 10 cm Höhe und ebenfalls Blüte von April bis Juni. Sie sind weniger wasserbedürftig als die hohen Arten, werden oft an trockenen Standorten wie Steingärten gepflanzt.

Bis 100 cm hoch wird der Wiesen- Phlox mit Blüte von Juni bis August/ September.

Bis zu 140 cm hoch wird dann der bekannte Hohe Phlox (Phlox paniculata), welcher ideal in Staudenbeeten – besonders im Hintergrund – plaziert werden kann und von Juni bis September an sonnigen bis halbschattigen Standorten blüht. Er verträgt pralle Sonne und längere Trockenperioden nicht so gut und sollte entsprechend gewässert werden. 

Der robuste Großblättrige Phlox (Phlox amplifolia) wird bis zu 120 m hoch, blüht von Juli bis September und verträgt auch Trockenheit.

Wenn die ersten Blüten an den hohen Arten verwelkt sind, können die – noch nicht komplett verblühten -Dolden über dem obersten Blattpaar für eine zweite Blütezeit zurückgeschnitten werden. In den Blattachseln sitzende Blütenknospen treiben so nochmal aus. Ein Rückschnitt der abgestorbenen Stängel im Herbst verhindert die Selbstaussaat. Lässt man sie jedoch über den Winter stehen, so bieten sie noch so manchem Insekt ein Winterquartier.

Kriechende Arten können direkt nach der Blüte im Frühsommer um etwa zwei Drittel gekürzt werden um einen Neuaustrieb anzuregen und die Wuchsform kompakt zu halten.

Grundsätzlich ist Phlox recht unkompliziert und braucht nicht viel Dünger. Vor der Blüte kann man die Pflanze z. B. mit etwas Kompost unterstützen.

Vom hohen Phlox ist auch eine besondere Schnitttechnik aus England bekannt, der sogenannte Vorblüteschnitt (Chelsea Chop). Er sorgt für eine Verlängerung der Blütezeit indem ein Teil der Triebe später blüht und sorgt gleichzeitig für einen buschigeren Wuchs. Man nimmt einen Teil der Triebe kurz vor der Blüte gleichmäßig verteilt um etwa ein Drittel zurück – möglich ist, auch die vordere oder hintere Hälfte einzukürzen oder auch rundherum kranzmäßig zu schneiden. Die Pflanzen sollten aber ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden, damit sie kraftvoll neu durchtreiben können.  

Lilien sind ausdauernde, krautige Pflanzen mit einer „nackten“ Zwiebel, d. h. sie sind nicht mit einer schützenden Außenhaut umgeben. Die oberirdischen Teile sterben nach der Samenreife ab und in der Zwiebel bilden sich die Stängel-, Blatt, und Blütenanalgen für das nächste Jahr. Die Wuchshöhe liegt je nach Art zwischen 30 und 240 Zentimetern. Die Blütezeit der verschiedenen Arten liegt zwischen Mai und September und mit Ausnahme von Blau sind fast alle Farben der oft auffälligen großen Blüten vertreten.

Einige Arten zählen zu den ältesten Zierpflanzen überhaupt und fanden auch Verwendung als religiöse Symbole.

Sie mögen einen sonnigen bis halbschattigen Standort auf humusreichen, durchlässigen Boden und brauchen kräftig Nährstoffe um sich gut zu entwickeln.

Die violetten Blüten des Patagonischen Eisenkrauts (Verbena bonariensis) leuchten von Juli bis in den Herbst.  Es handelt sich zwar um eine mehrjährige Pflanze, sie ist in unseren Breiten allerdings nicht hundertprozentig winterhart, erhält sich aber oft durch Selbstaussaat. Die hohe Variante wächst etwas staksig und wird bis zu zwei Meter hoch.

Eine echte Bereicherung für kleinere Gärten ist aber die niedrige, kompakte Variante, die unermüdlich blüht.

Die Zierlauch- Hybride (Allium senescens/Millenium) gehört ebenfalls zu den „Gewinnern – Schnecken mögen sie nicht. Das zartviolette Farbenmeer bezaubert ab Juli den ganzen Sommer über und wird von Bienen und Schmetterlingen rege besucht. Diese großartige Züchtung verträgt sehr gut die Trockenheit und Ist absolut winterhart.

Auch das winterharte und ausgesprochen langlebige Nadelblättrige Mädchenauge (Coreopsis verticillata) , scheint nicht besonders „Schneckenanfällig“.

Es ist vom Wuchs her kompakt, in der Regel nicht höher als 30 cm und zeigt eine große Trockenheitstoleranz.

Ebenfalls zu den ausdauernden und robusten Sommerblühern gehören die Malven- Arten, von denen etwa fünfundzwanzig  Arten weltweit verbreitet sind, einige sind mehrjährig, andere nur ein- und zweijährig. Zu ihnen gehören z.B. die Stockrosen, die Wilde Malve, Mauretanische Malve, Präriemalve, Moschusmalve, Bechermalven, Schönmalven u. a. Alle bevorzugen sonnige Standorte, wachsen aber auch in halbschattigen Lagen. Der Boden sollte durchlässig und nährstoffreich sein, eine Gabe Kompost im Frühjahr reicht aus.

Mit ihren attraktiven Blüten bringen sie viel Farbe in die Beete und ziehen sie viele Insekten an.

Die Gattung der Mädchenaugen umfasst 115 Arten, ursprünglich stammen sie aus Nord – und Südamerika, die meisten Sorten sind oft kurzlebig oder auch einjährig. Sie mögen einen sonnigen Standort mit lockerem, humosem Boden ohne Staunässe.  Sie gehören, ebenfalls wie die folgenden Pflanzen, zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Der körbchenartige Blütenstand mit auffälligen Zungenblüten und unscheinbaren Röhrenblüten gab der Familie ihren Namen


  

Die Staudensonnenblume zeigt große goldgelbe Strahlenblüten und gehört gleichfalls zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Zu dieser Pflanzenfamiliegehören etwa 24.000 Arten weltweit. Es sind meist krautig wachsende Arten oder Stauden. Neben bekannten Arten wie Dahlien, Cosmeen, Astern, Zinnien, Margeriten, Sonnenblumen und viele anderen bekannten Blumen, gehört auch die Ringelblume (Calendula officinalis) zu dieser großen Familie.

Die einjährige Sonnenblume (Helianthus annuus) verkörpert wie kaum eine andere Blume den Sommer! Die Eigenart der Pflanze, sich dem Sonnenlicht zuzuwenden, nennt man Heliotropismus. An sonnigen Tagen verfolgt die Knospe die Sonne von Ost nach West, während sie sich nachts oder in der Morgendämmerung nach Osten zurückdreht.                                     

In den letzten Jahren wurden die pflegeleichten Prachtkerzen (Gaura lindheimeri) recht populär. Es handelt sich um eine dauerblühende Sommerstaude aus dem südlichen Nordamerika, die einen sonnigen Standort bevorzugt, allerdings nicht immer den Winter übersteht. Hier empfiehlt sich ein Winterschutz mit Laub oder Reisig.  Jede kleine Einzelblüte verblüht innerhalb eines Tages, aber es werden permanent bis in den Herbst hinein neue Blütenstiele gebildet. Sie werden je nach Sorte bis zu 150 Zentimeter hoch.


Die Indianernessel oder auch Monade genannt, ist ein wahrer Bienen Magnet. Es ist eine große Zahl von Arten und Sorten verfügbar, mit zum Teil unterschiedlichen Standortansprüchen und wird im nächsten Monat ausführlicher behandelt.

Die Rispenhortensie (Hydrangea paniculata)bildet im Sommer große weiße bzw. cremeweiße Blütenbälle, die sich im Herbst grünlich oder leicht rosa verfärben. Siekommt mit kürzeren Trockenperioden besser zurecht als die Bauernhortensie und verträgt auch einen sonnigeren Standort. Die Blüten erscheinen ab Juni/Juli, sie setzen sich aus vielen sterilen Einzelblüten zusammen.

Die Gartenhortensien, auch Bauernhortensien genannt (Hydrangea macrophylla) blühen je nach Sorte von Juni bis September mit violetten, rosa oder weißen Blüten.

Sie lieben einen Standort im Halbschatten, einen nährstoffreichen, lockeren Boden und benötigen viel Wasser. 

Rosafarbene Bauernhortensien lassen sich nach einiger Zeit durch einen sauren Boden (ähnlich Rhododendrenerde) blau färben, auch im Gartenhandel gibt es entsprechende Präparate um den Farbstoff in den Blüten einzulagern.

Über das Schneiden der Hortensien Arten wurde schon mehrfach berichtet.

Der Sommerflieder (Buddleja) wird auch zu Recht Schmetterlingsflieder genannt und ist eine weit verbreitete Gehölzgattung, welche aber nicht mit unserem echten Flieder verwandt ist. Es gibt weltweit etwa 100 Arten, die vorwiegend an sonnigen, mageren und trockenen Standorten wachsen. Die großen länglichen Blütenrispen stehen an den Enden der diesjährigen Haupt- und Seitentriebe. Sie öffnen sich ab Juli in rosaroten, dunkelvioletten, lila, bläulichen und weißen Farben. Weniger bekannt ist ein gelb blühender Sommerflieder, eine Gartenhybride. Schmetterlinge wie das Pfauenauge und der kleine Fuchs werden von den nektarreichen, duftenden Blüten magisch angezogen. Wenn man beim Sommerflieder immer wieder Verblühtes abschneidet, kann er bis zum ersten Frost blühen.


Bei all den herrlichen im Sommer blühenden Stauden und Sträuchern sollte man aber nicht die einjährigen Sommerblumen vergessen, die sich hervorragend als Ergänzung in Beeten zwischen Stauden und Sträuchern eignen, als Randpflanzen entlang der Beete, auch im Gemüsegarten herum, als Kletterpflanzen oder als Schnittblumen. Die Vielfalt der Sämereien ist hier unendlich von A wie Astern bis Z wie Zinnien. 

Jetzt ist noch der richtige Zeitpunkt um bei bestimmten Stauden wie Frauenmantel, Katzenminze, Salbei, Rittersporn und Storchschnabel durch einen bodennahen Rückschnitt eine zweite – wenn auch meistens schwächere – Blüte zu fördern.

Durch Auslichtung können Ziersträucher jetzt wieder kräftig und gleichmäßig durchwachsen.

Im Juni/Juli ist auch ein guter Zeitpunkt die Hecke zu schneiden.

Rosen kann man jetzt zum letzten Mal düngen und danach gut wässern

Wer im nächsten Jahr selbst gezogene zweijährige Zierpflanzen von Stiefmütterchen, Vergissmeinnicht, Goldlack, Fingerhut, Stockrosen und Islandmohn anbauen möchte, der sollte diese im Juni ausgesät haben und jetzt vereinzeln.

Balkonpflanzen wie Pelargonien, Kleingehölze sowie einige Stauden wie Ziersalbei, Katzenminze, Schleierkraut und Herbstastern kann man jetzt durch halbreife Stecklinge vermehren.

Balkon- und Kübelpflanzen brauchen noch regelmäßige Düngergaben.

Großblütige Zierpflanzen wie z.B. Dahlien sollten mit Pflanzenstützen stabilisiert werden, da sie unter dem Gewicht der Blüten leicht abknicken. 

Rasen:

Im Juli kommt es oft zu längeren Trockenperioden. Wenn man den Garten wässern will, dann sollte man bei Trockenheit die richtige Strategie wählen: einmal richtig wässern – und dann einige Tage nicht mehr.

Es gilt die Faustregel: 20 Liter Wasser (20 mm) pro Quadratmeter ein – bis zweimal wöchentlich.

Nie den Garten unter direkter Sonneneinstrahlung bewässern – es besteht die Gefahr der Verbrennung. Am besten morgens gießen, wenn es noch etwas kühler ist, dann verdunstet weniger Gießwasser und die Pflanzen sind tagsüber gut mit Wasser versorgt.

Gemüse- Kräutergarten:

Die letzten Bohnen und Möhren – Sorten mit kurzer Kulturzeit – kann man jetzt noch aussäen.

Ebenso Herbst- und Wintersorten von Kohlrabi.

Am Monatsende kann man noch Brokkoli, Porree, Kohlrabi und Knollenfenchel pflanzen.

Bei Feldsalat sollte man bei der Aussaat auf die Wahl der richtigen Sorten achten, je nachdem ob man im Herbst oder im Winter ernten möchte.

Petersilie mag einen halbschattigen Standort bei nicht zu kühlen Temperaturen.

Tomaten, Gurken und Zucchini sollten nun regelmäßig geerntet werden.

Tomaten bilden in den Blattachseln sogenannte Geiztriebe, die regelmäßig ausgebrochen werden sollten. Um Schimmel und Kraut- und Braunfäule vorzubeugen, sollte man welke Blätter entfernen bzw. die unteren Blätter an den Tomatenpflanzen abschneiden.

Eine gleichmäßige Wasserversorgung ist Pflicht für die Fruchtbildung. Gießstress, Nahrungsmangel und ständig feuchte Blätter erhöhen das Krankheitsrisiko. Ein Tomatenhaus oder eine Plane verhindert, dass die Pflanzen bei Regen nass werden und mit Kraut-und Braunfäule befallen werden.

Inzwischen gibt es neben den üblichen Formen und Farben auch ein riesiges Angebot an Sonderformen und Farben.

Der Juli ist Erntezeit:  Gemüse – wie z. B. Salate – sollte man vorzugsweise am frühen Morgen ernten.

Zum Schutz vor Schnecken werden u.a. vom Handel diese „ Kragen“ für die Jungpflanzen angeboten.

Aber auch so kann man dieses „Problem“ umgehen………

Kräuter kann man jetzt kurz vor der Blüte ernten und zum Trocknen aufhängen.

Eine Ausnahme bilden Thymian und Oregano, diese entfalten ihr volles Aroma wenn die Dolden bereits aufgeblüht sind. Da die Blüten vieler Kräuter bei Bienen äußerst beliebt sind, sollte man keinen Radikalschnitt vornehmen.

Obstgarten:

Jetzt reifen neben Erdbeeren Beerensträucher wie Himbeeren, Heidelbeeren und Johannisbeeren. Auch zu diesem Zeitpunkt sollte man den Bereich um diese, ebenso wie den der Obstbäume, weiterhin freihalten und durch das Auftragen von organischem Material – wie z.B. frischen Rasenschnitt – Unkrautwuchs verhindern und Bodenfeuchte fördern.

Johannisbeeren und Stachelbeeren sollten jetzt nach der Ernte zurückgeschnitten werden, das sichert den Ertrag für das nächste Jahr.  

Sonstiges:

Unkraut jäten, hacken, offene Beetflächen mulchen und zurückschneiden – das sind neben dem unbedingt notwendigem Wässern die Hauptarbeiten im Monat Juli.

Schädlinge wie Blattläuse und Co. sollte man im Auge behalten.

Falls Sie ein Gewächshaus besitzen, sollte es an heißen Tagen durch ausreichendes Lüften und – bei Bedarf – durch das Anbringen eines Schattiernetzes vor Überhitzung geschützt werden.

Eine Wasserstelle hilft Vögeln und Insekten im Sommer.

Mindestens eine Ecke „Wildnis“ im Garten für den Unterschlupf von Insekten, Käfern, Wildbienen, Schmetterlingen etc. zulassen.

Natürliche Schädlingsbekämpfer können u.a. durch das Aufhängen von Insektenhotels, Meisenkästen oder durch entsprechende Pflanzen angelockt werden.

Wer einen Komposthaufen besitzt sollte ihn jetzt umsetzen, damit die Erde im nächsten Frühjahr reif ist.

Wer einen Teich im Garten hat, sollte regelmäßig den Wasserstand und die Sauberkeit des Wassers kontrollieren.

Bei starker Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen können sich Algen im Gartenteich explosionsartig vermehren.

Der Grund ist meistens ein Überangebot an Nährstoffen. Wasserspiele und Bachläufe sorgen für eine zusätzliche Belüftung und wirken so der Algenbildung entgegen. Wenn die grüne Plage bereits Überhandgenommen hat, hilft meist nur noch das regelmäßige Abfischen mit einem Kescher. 

I.W.