Gartentipps für den Monat Juni

Bauernregel: Soll gedeihen Korn und Wein, muss im Juni Wärme sein.

Ziergarten:

Im Juni blüht die Natur mit aller Kraft auf, Sonnenstrahlen wärmen den Boden, Sitzplätze im Garten werden zu begehrten Oasen um den Garten zu genießen und um Insekten bei ihrem Treiben zu beobachten.

Bienen, Hummeln und Schwebfliegen erfreuen sich an den nektarreichen Blüten der Margeriten, die zu den bienenfreundlichen Blumen gehörten.

Die Blütezeit der Glockenblumen (Campanula- Arten) erstreckt sich über einen langen Zeitraum und ist somit perfekt für Bestäuber wie Bienen, Schwebfliegen oder einheimische Schmetterlinge.

Kopfüber tauchen Bienen und Hummeln in blühenden Schnittlauch (Allium schoenoprasum)

Die Ringelblume (Calendula officinalis) ist eine einjährige, krautige Pflanze und blüht von Juni bis Oktober. Bestäuber sind Bienen, Hummeln und Schwebfliegen, aber auch Selbstbestäubung kommt oft vor.

Die Blüten der Scabiose (Scabiosa caucasica) ziehen als begehrte Nektarquelle auch Bienen, Hummeln und Schmetterlinge in ihren Bann.

Die Flockenblume (Centaurea montana) eignet sich besonders für naturnahe Pflanzungen und ist eine bienenfreundliche, anspruchslose, trockenheitsverträgliche Staude.

Eine lange Blütenzeit von Anfang Juni bis in den November hinein macht den Storchenschnabel

(Geranium wallichianum) „Sorte Rozanne“ besonders wertvoll.

Die leuchtend roten Blüten des Klatschmohns (Papaver rhoeas) gehören einfach zum Juni – das finden die Insekten auch!

Im Juni wechseln einjährige Frühjahrsblüher zu den Sommerblumen. Gerade jetzt sind es neben den oben vorgestellten Pflanzen noch andere sommerliche Blühstauden wie Pfingstrosen, Rittersporn, Schwertlilien, Fingerhut, Taglilien, Iris, Ziersalbei, Lavendel, Katzenminze und Eisenhut, welche die Blicke auf sich ziehen.

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Japanischer Blumen-Hartriegel (Cornus kousa) blüht im Mai und Juni und ist ein einzigartiger Kleinbaum. Die großen auffälligen Hochblätter dienen als Ersatz für die unscheinbaren, winzigen Blütenblätter und locken Bestäuber bereits aus weiter Ferne an.

Im Mai/Juni ist auch der Blühbeginn vieler Waldreben (Clematis)  und Rosen.

Die Pflanzengattung umfasst rund 300 verschiedene Arten und gehört zur Familie der Hahnenfussgewächse. Sie sind hauptsächlich verholzende, krautige Kletterpflanzen und werden in den Gärten häufig zum Beranken von Hauswänden, Spalieren, Rosenbögen, Zäunen, Hecken, Bäumen und Sträuchern verwendet. Durch gezielte Züchtung wurden die Blüten stark verändert und es gibt eine Vielzahl von Sorten mit weißen, rosa, roten, blauen oder violetten Farben.

Die Waldreben sind in unseren Gärten weit verbreitet und blühen von Juni bis August. Sie sind ausgesprochen winterhart und eignen sich für fast alle Standorte. Bei der Wahl des Standortes sollte man aber darauf achten, dass der obere Teil in der Sonne wächst, während der Fuß bis zu einer Höhe von 30 bis 50 cm beschattet wird, z. B. durch Hosta oder Storchschnabelpflanzen.

Als besonders robust gelten Wildarten wie Clematis alpina, Clematis montana und Clematis vitalba.

Mit ihren offenen Blüten bieten sie im Gegensatz zu vielen anderen gefüllten Sorten den Insekten Nahrung. Die Wildarten sind besonders langlebig und wachsen kräftig. Sie müssen nicht regelmäßig geschnitten werden, während die großblumigen Hybriden in der Regel zweimal im Jahr geschnitten werden sollten: vor dem Austrieb im Frühjahr auf knapp einen Meter, sowie zum Anregen einer zweiten Blüte im Juni auf das darunterliegende Blattpaar.

In dem Sommermonat Juni beginnt für den Rosenliebhaber die schönste Zeit.

Sie gilt als die Königin der Blumen, aber benötigt auch eine besondere Pflege.

Die wichtigsten Rosengruppen basieren auf den unterschiedlichen Wuchsformen wie Strauchrosen, Beetrosen, Zwergrosen, Edelrosen, Bodendeckerrosen und Kletterrosen. Sie dienen als Orientierungshilfe und geben einen Hinweis, welche Gestaltungsmöglichkeiten es mit welcher Sorte gibt, denn inzwischen sind über 30.000 verschiedene Rosensorten im Handel.

Grundsätzlich wird zwischen Wildrosen und Kulturrosen unterschieden. Wildrosen haben keine gefüllten Blüten und bilden Hagebutten. Sie bieten Bienen und Hummeln ausreichend Nahrung. 

Für alle Rosen gilt: sie benötigen einen sonnigen und luftigen Standort, der Boden sollte wasserdurchlässig, tiefgründig, humos und lehmig-sandig sein.

Bei der Rosenpflege im Juni sollten wilde Triebe aus dem Boden gründlich entfernt werden. Wässern sollte nur in den frühen Morgenstunden und am besten direkt im Wurzelbereich stattfinden, damit die Blätter nicht in der prallen Sonne verbrennen.

Neben dem regelmäßigen Entfernen verblühten Flors, dienen ein optimaler Standort und Düngergaben zur rechten Zeit dem Vermeiden der typischen Rosenkrankheiten, wie Rost, Mehltau und Sternrußtau. Eine weitere Düngergabe im Juni fördert die Blütenbildung.

Die Blütezeit vieler Zierpflanzen kann man verlängern, wenn man regelmäßig verwelkte Blüten entfernt. Dies gilt – neben Rosen – auch für viele Balkonblumen, Stauden und Kübelpflanzen.

Durch einen Rückschnitt direkt nach der Blüte, kann man bei Arten wie Rittersporn, Katzenminze oder Ziersalbei eine zweite Blüte im Herbst anregen.

Abgeblühte Polsterstauden z. B. Blaukissen sollte man jetzt stutzen.

Auch an Rhododendren sollte Verblühtes jetzt entfernt und auf Schädlinge untersucht werden.

Ebenso beim Flieder – hier kann man oberhalb eines Blattpaares einen Rückschnitt vornehmen.

Und an Sträuchern und Hecken wird nun der Formschnitt vorgenommen.

Wer noch selbst aussäen möchte : Anfang Juni ist gerade noch der passende Zeitpunkt um einjährige Sommerblumen wie Kapuzinerkresse, Wicken, Ringelblumen, Schmuckkörbchen, Zinnien oder Sonnenblumen entweder direkt ins Beet zu säen oder auszupflanzen.

Und wer im nächsten Jahr selbst gezogene zweijährige Zierpflanzen von Stiefmütterchen, Vergissmeinicht, Goldlack, Fingerhut, Stockrosen und Islandmohn anbauen möchte, der sollte diese im Juni aussäen.

Stecklinge von Geranien und Buchs kann man schneiden und vermehren.

Rasen:

Der Rasen wird jetzt ein zweites Mal gedüngt. Die beste Zeit hierfür ist Mitte des Monats.

Bestehende Flächen sollten regelmäßig gemäht werden, wobei man beim sogenannten Mulchmähen das Gras liegen lassen kann – so wird Feuchtigkeit im Boden gelassen und der Rasen auf diese Weise auch gleichzeitig gedüngt. Der Mähvorgang sollte auf bewölkte Tage gelegt werden – aber nicht bei zu viel Nässe sonst verklebt das Schnittgut und wird nur unvollständig erfasst.

Gemüse – und Kräutergarten:

In Hochbeeten kann man allerlei anbauen. Die ersten Salate und Radieschen sind bereits geerntet und Pflücksalate, Rucola, Möhren, Wurzelpetersilie, Rote Beete, Lauchzwiebeln, Buschbohnen, Radies und Rettich kann man dort – ebenso wie direkt in Grundbeete – noch aussäen.

Auch verschiedene Jungpflanzen von Salatsorten, Kohle, Porree, Stangensellerie und Knollenfenchel kann man noch ausbringen, ebenso Tomaten, Zucchini, Gurken, Paprika und Chili. 

Als Schutz gegen Schnecken werden diese wiederverwertbaren Hütchen angeboten.

Der Fachhandel bietet immer wieder etwas Neues – wie hier eine Kletterzucchini im Hochbeet, welche man bei früher Pflanzung – und ausreichend Frostschutz – bereits Ende Mai ernten kann.

Und wer jetzt noch Kürbis aussäen möchte, der kann das direkt in den Boden tun. Gesäte Pflanzen wurzeln tiefer als vorgezogene Pflanzen. Wenn man den Samen vorher einen halben Tag in warmes Wasser legt, wird der Keimvorgang beschleunigt.

Tomaten bilden in den Blattachseln sogenannte Geiztriebe, die regelmäßig ausgebrochen werden sollten. Die Pflanzen befinden sich jetzt in der Wuchsphase und in der Fruchtbildung und sollten regelmäßig gedüngt und gewässert werden.

Eine  Plane oder ein Tomatenhaus verhindert, dass die Pflanzen bei Regen nass werden und mit Kraut- und Braunfäule befallen werden.

Auch Salatgurken sollte man regelmäßig ausdünnen, damit ein kräftiger Mitteltrieb gebildet werden kann. Ähnliches gilt für Paprika und Chili, hier entfernt man die erste – sogenannte – Königsblüte.

Der 24. Juni (Johanni) ist der Stichtag für die letzte Rhabarber- und Spargelernte.

Die Auswahl an Kräutern ist riesengroß. Man kann sie idealerweise in einer Kräuterspirale, einem Hochbeet oder in einem mediterranem Topfgarten wachsen lassen.

Aber auch im Steingarten wirken der teppichartige Thymian und das Bergbohnenkraut besonders attraktiv mit ihren dunkelgrünen Blättern und rosafarbenen Lippenblüten. Ein duftender Teppich mit Geschmack – an sonnigem Standort blühen sie besonders üppig und zieht zahllose Bienen an.

Sogenannte Halbsträucher wie Rosmarin, Lavendel und Salbei sollten regelmäßig vorsichtig beschnitten werden. So verholzen sie weniger, bleiben kompakt und treiben wieder kräftig aus.

Aber auch andere Kräuter wie Pfefferminze oder Basilikum kann man knapp über einem Blattansatz zurückschneiden oder auskneifen, um einen neuen Austrieb zu bekommen. Gerade bei dem Anbau von Kräutern sind die Standortbedingungen besonders wichtig für eine optimale Entwicklung. 

Obstgarten:

Juni ist Erdbeerzeit – die Beete sollten weiterhin mit Stroh o.ä. gemulcht werden, damit die Früchte nicht faulen und vor Schneckenbefall geschützt sind.

Immertragende Erdbeersorten benötigen jetzt regelmäßige Nährstoffgaben.

Auch noch zu diesem Zeitpunkt sollte man den Bereich um die Obstbäume frei halten und durch das Auftragen von organischem Material – wie z.B. frischen Rasenschnitt – Unkrautwuchs verhindern und Bodenfeuchte zu fördern.

Bei Trockenheit wird zusätzliches Wässern empfohlen, da gerade in dieser Zeit der Fruchtausbildung ausreichend Wasser benötigt wird.

Sonstiges:

Regelmäßiges wässern ist eine Selbstverständlichkeit. Auch anspruchslose Pflanzen benötigen an sonnigen Tagen eine Extraportion davon – am besten früh morgens oder abends.

Im Juni ist die Gefahr durch Krankheiten und Schädlinge besonders hoch. Blätter sollten auf der Vorder-und Rückseite besonders sorgfältig kontrolliert werden, damit man rechtzeitig reagieren kann.

Natürliche Schädlingsbekämpfer können u.a. durch das Aufhängen von Insektenhotels, Meisenkästen oder durch entsprechende Pflanzen angelockt werden.

Falls Sie ein Gewächshaus besitzen, sollte es an heißen Tagen durch ausreichendes Lüften und – bei Bedarf- durch das Anbringen eines Schattiernetzes vor Überhitzung geschützt werden.

Die Pflege der Beete u.a. durch regelmäßiges Entfernen von Unkräutern ist weiterhin angesagt.

Wer einen Teich im Garten hat, sollte regelmäßig den Wasserstand kontrollieren und an heißen Tagen Wasser nachfüllen, wenn der Wasserstand um einige Zentimeter gesunken ist. Auch die Pflanzen um den Teich sollten an heißen Tagen möglichst täglich gewässert werden.

Neben dem Füttern der Fische und der Pflege der Pflanzen sollte man seinen Teich täglich beobachten. Im Juni sind die Fische richtig aktiv und brauchen entsprechend Futter. Allerdings nicht zu viel, denn wird dieses nicht aufgefressen, fördert es durch den erhöhten Nährstoffeintrag die Algen- und Schlammbildung. Auf Grund von steigenden Temperaturen im Juni können sich die Algen rasanter vermehren, man sollte diese dann möglichst täglich mit einem Kescher oder der Algenbürste entfernen. Bei starkem Befall kann man auch einen biologischen Algenvernichter verwenden.

Die Krönung eines jeden Teichs sind die Seerosen. Sie bereichern mit ihren wunderschönen Blüten jedes Gewässer.

I.W.