Bauernregel: Wenn im März Kraniche ziehen, werden bald die Bäume blühen.
Ziergarten:

Hummeln fliegen schon ab 3°C aus.
Ein Hauch von Frühling liegt in der Luft und die Tage werden wieder heller und länger.
Die neue Gartensaison startet, egal ob draußen in Beeten, auf dem Balkon, der Terrasse oder
auf der Fensterbank bzw. im Anzuchthaus.
Insbesondere die früh blühenden Zwiebelpflanzen mit ihren leuchtenden Farben erfreuen das Herz nicht nur der Gartenfreunde.

Bunte Frühjahrsblüher werden jetzt in großen Mengen und in den verschiedensten Farben im Handel angeboten. Sie stammen vorwiegend aus Gewächshaus Anzucht und vertragen zwar niedrige Temperaturen bis zur Frostgrenze, aber eben nicht darunter. Ein Standort in Hausnähe ist empfehlenswert, so dass man bei eisiger Kälte die Gefäße entweder mit Vlies abdeckt, oder über Nacht in Haus holt.
Neben Stiefmütterchen, Bellis und vorgetriebenen Zwiebelblühern wie Hyazinthen, Narzissen, Traubenhyazinthen (Muscari), kommen bunte Primeln in die Pflanzgefäße. Insbesondere die neueren gefüllt blühenden Züchtungen mögen keine frostigen Temperaturen.


Die immergrünen Kamelien sind üppig blühende, verzweigte Schönheiten, vorausgesetzt sie stehen am richtigen Standort – hell bzw. im lichten Halbschatten, sowie windgeschützt und warm. Die Pflanzenart stammt aus Japan und China und ist eine der beliebtesten – aber auch empfindlichsten – (Vor)-Frühlingsblüher.
Deshalb werden die meisten Kamelien im Topfgarten kultiviert und können so bei Bedarf ebenfalls geschützt werden. Dort sollten die Pflanzen idealerweise in Azaleen- und Rhododendron Erde, mit guter Drainage wachsen, wässern mit abgestandenem Leitungs- bzw. Regenwasser und mit ausreichender Flüssigdüngung von Februar bis März. Die Wurzeln wachsen breit und flach.
Ältere Exemplare lassen sich auch im Freien kultivieren und gelangen zu einer üppigen Blüte wenn längere Frostgrade unter minus 5 ° keinen Strich durch die Rechnung machen. Dann allerdings kann es passieren, dass die empfindlichen Knospen bereits vor dem Aufblühen erfrieren.

Die Kamelienzüchtung hat in Japan und China eine lange Tradition.
Es gibt eine große Auswahl an verschiedenen Sorten bzw. Farben, von leuchtend rot, rosa-weiß gesprenkelt, zartrosa oder weiß, mit gefüllten und ungefüllten Blüten (über diese freuen sich insbesondere Bienen und andere Insektenarten), sowie frühe bis späte Sorten, so dass sich Kamelienfreunde inzwischen fast 9 Monate an den verschiedensten Blüten erfreuen können und inzwischen auch frostharte Neuzüchtungen auf den Markt kommen.

Wie die folgende Aufnahme vom 21. März zeigt, beginnt in einem milden Frühjahr bereits auch die Blüte der japanischen Kirsche. Normalerweise steht sie Anfang bis Mitte April in vollster Pracht und wird in dem nächsten Monatstipp näher erläutert.

Auch die Hauptblütezeit der Magnolien liegt im April, obwohl frühe Sorten bereits im März blühen können. Sie kommt ursprünglich aus Asien, aber auch aus Nordamerika und es gibt die verschiedensten Arten, frühe und späte Sorten, weiße, rosafarbene oder purpurfarben.
Die Blüte ist frostempfindlich und so wird man hier – wie auf dem folgenden Bild vom 1. April –
wohl keine lange Freude haben, denn diese Blüten werden sich in Kürze braun färben.


Im März kann es immer noch manch unliebsame Überraschungen geben!

Die Natur ist jetzt nahezu erwacht und für den Gartenfreund gibt es nun auch draußen einiges zu tun. Parallel zum Gräser – und Staudenrückschnitt sollte man vorsichtig die Beete vom Laub befreien und das darunter liegende Unkraut entfernen.
Der März ist der ideale Monat zum Düngen, denn die Pflanzen brauchen in der beginnenden Wachstumsphase ausreichend Nährstoffe. Kompost und anderer organischer Dünger sorgt für einen kräftigen Start, sollte aber nur flach eingearbeitet werden.
Auch der Winterschutz von Rosen darf entfernt werden. Wenn die Forsythien blühen, ist der optimale Zeitpunkt für den Rosenschnitt gekommen. Edel-, Hochstamm- und Beetrosen kann man auf drei bis fünf Knospen zurückschneiden und dabei kranke, vertrocknete oder abgestorbenen Triebe entfernen.
Strauch – und Kletterrosen werden in der Regel nur ausgedünnt, außerdem stutzt man kräftige, unverzweigte Triebe um ca. ein Drittel. Nach dem Rückschnitt ist es Zeit die Rosen zu düngen, entweder mit organischem oder mineralischem Langzeitdünger.
Der beginnende Blattaustrieb im Frühjahr ist für Stauden, welche nicht im Frühjahr blühen, ein guter Zeitpunkt zu teilen. So erhält man wüchsige, blühwillige und gesunde Pflanzen.
Ein starker Rückschnitt an Hecken, Gebüschen und anderen Gehölzen ist ab dem 1. März aus Naturschutzgründen bis zum 30. September nicht mehr erlaubt.
Nur Form- und Pflegeschnitte werden hier behandelt.
Ziersträucher, die an diesjährigen Trieben blühen, wie Sommerflieder, Sommerspiere, Säckelblume (Ceanothus), Bartblume (Cariopteris) und Gartenhibiskus sollte man spätestens Anfang März zurückgeschnitten haben, ebenso die verschieden Hortensienarten. Deren Schnitt wurde schon in den Februartipps behandelt.
Triebe von im Sommer blühenden Clematis werden jetzt 30 bis 50 Zentimeter über dem Boden abgeschnitten.
Empfindliche Kübelpflanzen, wie z.B. Oleander, welche immer im Haus überwintern, kann man jetzt so langsam wärmer und heller stellen und häufiger gießen und düngen.
Wer robuste einjährige Sommerblumen im Gartenbeet aussäen möchte, kann dies – nachdem der Boden entsprechend vorbereitet wurde – jetzt direkt an Ort und Stelle tun. Klatschmohn, Kornblumen, Zinnien, Sonnenblumen, Wicken und Calendula (Ringelblumen) eignen sich u.a. dafür. Bei zu erwartendem Bodenfrost wäre eine vorsorgliche Abdeckung mit Vlies empfehlenswert.
Rasen:
Ab Mitte/Ende März sollte man langsam mit der Frühjahrskur beginnen. Mit einem Vertikutierer kann man gleichzeitig Moos und Grasfilz entfernen und den Rasen belüften.
Hat man viel mit Moos zu tun, empfiehlt es sich noch Kalk zu streuen, der ein Nachwachsen verhindern kann. Danach sollte man den Gräsern noch Ruhe und Zeit zum Nachwachsen gönnen und erst im April mit dem ersten Schnitt beginnen.
Gemüse- und Kräutergarten:
Auf leeren Beeten können jetzt organische und mineralische Dünger ausgebracht werden. Vorher wird die Erde feingeharkt, geebnet und von Unkraut befreit.
Einige Gemüsearten, wie Radies, Möhren, Zwiebeln, bestimmte Salatsorten, Gartenmelde , Spinat, Dicke Bohnen und Erbsen können bei gut abgetrocknetem, feinkrümeligen Boden direkt ins Freiland gesät werden. Feine Sämereien wie z. B. Möhren kann man vorher mit Sand vermischen, – das erleichtert die gleichmäßige Verteilung des Saatguts in der Reihe – oder man kauft im Handel erhältliche Saatbänder. Eine grobe Regel für die Bedeckung des Samens lautet : etwa doppelt so dick mit Erde bedecken, wie das jeweilige Samenkorn groß ist.
Salate und Kohlrabi kann man als abgehärtete Jungpflanzen auspflanzen und bei strengem Frost mit Vlies/ Folie schützen. In beiden Fällen Angießen nicht vergessen !
Spätestens Anfang März sollten wärmebedürftige Gemüse – wie Tomaten, Auberginen, Paprika und Chilis – im Haus bzw. im geheizten Gewächshaus ausgesät werden. Die vorgezogenen Pflanzen werden als Jungpflanzen später ins Beet gesetzt, wenn kein Frost mehr droht.
Bei großkörnigen Gemüsearten, wie Kürbis, Zucchini, Melonen und Gurken wird der Samen am besten in auspflanzbare Anzuchttöpfe gesät, welche man später mit den Jungpflanzen direkt an Ort und Stelle setzen kann. Aber auch hier sollte man nicht zu früh aussäen, da die Pflanzen dann oft zu groß und weich werden, bevor man ins Freie pflanzen kann.
Im Kräutergarten kann man Rosmarin und Salbei jetzt um ein Drittel kürzen.
Obstgarten:
Bis Ende März dürfen wurzelnackte Obstgehölze noch in den Boden.
Der Obstbaumschnitt sollte Anfang des Monats beendet sein. Bäume und Sträucher freuen sich jetzt über Dünger, am besten Kompost.
An Kulturheidelbeeren können die ältesten Äste komplett herunter geschnitten und abgeerntete Triebe des Vorjahres eingekürzt werden.
Für Erdbeeren beginnt der Frühling mit kleinen Pflegemaßnahmen wie Ausputzen. Strohschutz kann jetzt ausgebracht werden.
Sonstiges:
Um den Garten neu zu strukturieren und Wege und Beete einen ansprechenden Rahmen zu geben, bieten sich – neben Holz, Pflasterkanten und verschiedensten Dekoelementen – Bordüren aus Pflanzen an. Der richtige Zeitpunkt für eine solche Planung ist spätestens jetzt.
Neben dem früher allseits üblichen Buchsbaum, der leider aufgrund von Pilz bzw. Insektenbefall nicht mehr empfohlen wird, gibt es die verschiedensten Möglichkeiten. Immergrüne Rahmen wie z.B. aus Ilex crenata oder Kräuterhecken aus Salbei, Thymian, Lavendel, Oregano, Schnittlauch – oder eine Beeteinfassung aus Stauden wie aus Katzenminze, Frauenmantel eignen sich dafür.

Beeteinfassung mit verschiedenfarbigen Salbei und Thymian (oben),
sowie mit Rosmarin und Salbei (unten)

Im März sollten spätestens Nistkästen für die Gartenvögel aufgehängt werden.
Am besten entweder nach Osten oder Südosten ausrichten um sie vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen.
Auch Insekten benötigen Unterschlupf. Es gibt die verschiedensten Variationen eines „Hotels“ .
Wer einen Gartenteich besitzt startet jetzt mit der Saison. Abgestorbene Pflanzenteile, sowie Blätter und Äste, welche in den zurückliegenden Monaten in das Wasser geweht wurden, sollte man entfernen.
Sobald die Wassertemperaturen über mehrere Tage bei mehr als 12° Celsius liegen, kann man den Gartenteich reinigen und wieder mit der Fütterung der Fische beginnen.
I.W.