Gartentipps für den Monat März

Bauernregel: Wenn im März Kraniche ziehen, werden bald die Bäume blühen.

Ziergarten:

Ein Hauch von Frühling liegt in der Luft und die Tage werden wieder heller und länger.

Die neue Gartensaison startet, egal ob draußen in den Beeten, auf der Terrasse, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank bzw. im Anzuchthaus.

Neben früh blühenden Stauden wie Bergenien (Bergenia), Geflecktes Lungenkraut (Pulmonaria), Echte Schlüsselblume (Primula veris), Kugelprimeln (Primula denticulata) , Schachbrettblume (Fritilaria) und Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) erfreuen uns insbesondere die früh blühenden Zwiebelpflanzen mit ihren leuchtenden Farben.

Narzissen  öffnen ab März ihre ersten Blüten.

Schon in der Antike waren sie den Griechen bekannt und bereits im 16. Jahrhundert in englischen und mitteleuropäischen Gärten zu finden. Ursprünglich stammt die Pflanze aber aus Südwesteuropa und Nordwestafrika. Die wilde Osterglocke (Narcissus pseudonarcissus) ist an ihrem natürlichen Standort in lichten Wäldern, Wiesen und steinigen Berghängen über ganz Westeuropa verbreitet. In Deutschland gibt es sie u.a. im Nationalpark Eifel.

Im Handel sind etwa 50 verschiedene Sorten erhältlich, die sich in Blütezeit, Höhe, Blütenform, Farbe und  Größe unterscheiden und in 12 Gruppen eingeteilt werden. So kennt man u.a. Trompetennarzissen, Großkronige und Kleinkronige, Gefülltblühende, Spaltkronige und Wildnarzissen.

Sie bevorzugen halbschattige bis sonnige Plätze auf lockeren, nährstoffreichen Böden. Viele Narzissen Sorten können auch in Rasenflächen und Wiesen gepflanzt werden. Sie kommen recht zuverlässig wieder und breiten sich über Tochterzwiebeln aus, so dass über Jahre ganze Teppiche gebildet werden. Nach der Blüte – vor der Samenbildung – entfernt man die Blütenschäfte, da sonst die Pflanze unnötig geschwächt wird. Das Laub allerdings sollte man bis zur Welke stehen lassen, damit Nährstoffe in der Zwiebel eingelagert werden können. Beim Austrieb der Zwiebeln wird ein Kompostgabe empfohlen und im Anschluss eine Gabe schnell löslichen Volldüngers.

Einen natürlichen Standort in unseren Breiten hat auch der Lerchensporn, der in unseren Gärten mit einer Handvoll Arten verbreitet ist, je nach Art blühen sie bei uns zwischen März und Juli.

Die bei uns heimische, knollenbildende Art Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) kann bei uns in lichten Laubwäldern große Bestände bilden, blüht früh im März zusammen mit Schneeglöckchen, Märzenbecher und Cyclamen und zieht nach der Blüte schnell wieder ein.

Durch seine frühe Blüte ist er besonders für Wildbienen attraktiv und hat einen hohen Nektar und Pollenwert. 

Ganze Blütenteppiche können auch die Frühlingsanemonen (Anemone blanda) bilden. Die zarten Zwiebelgewächse fühlen sich am wohlsten an sonniger bis halbschattiger Stelle auf trockenem, frischen Boden. Sie gehören zur Familie der Ranunculacae und sind verwandt mit unserem heimischen – meist weiß blühenden – Buschwindröschen (Anemone nemorosa), welches sich teppichartig von März bis Mai an seinem Naturstandort in Laubwäldern ausbreiten kann. 

Das sibirisc he Blausternchen (Scilla sibirica) ist ebenfalls ein schönes – blau blühendes – Gestaltungselement, welches sich zum verwildern als Unterpflanzung von Laubgehölzen eignet oder in Beeten mit anderen Frühlingsblühern kombiniert werden kann. Es eignet sich aber auch zum verwildern in Rasenflächen oder als Frühlingsschmuck in Töpfen und Kästen.

Zu den wenigen früh blühenden Gartenstauden gehört auch die robuste Lenzrose (Helleborus orientalis), die ursprünglich in der Türkei und im Kaukasus beheimatet ist. Sie bevorzugt einen eher kalkhaltigen, humosen Gartenboden und verträgt keine Staunässe. Im Halbschatten unter Büschen und Bäumen können die Pflanzen bis zu 30 Jahre alt werden. Durch langjährige Züchtung sind mittlerweile verschiedenste Sorten mit unterschiedlichen Blütenfarben entstanden.

Lenzrosen können aber auch draußen im Topf oder Kübel wachsen, selbstverständlich sollten entsprechende Abzugslöcher vorhanden sein, damit überschüssiges Wasser problemlos ablaufen kann.

Draußen erfreuen uns jetzt die immergrünen Kamelien, üppig blühend und verzweigt – vorausgesetzt sie stehen am richtigen Standort – hell  bzw. im lichten Halbschatten, sowie windgeschützt und warm und erleiden während der Blütezeit keinen Frost.

Die Pflanzenart stammt aus China und Japan, die Züchtung dort hat eine lange Tradition.

Die meisten Kamelien werden im Topfgarten kultiviert und können so bei Bedarf geschützt werden. Dort sollten die Pflanzen idealerweise in Azaleen- und Rhododendronerde mit guter Drainage wachsen und mit abgestandenem Leitungs- bzw. Regenwasser kultiviert werden. Die Wurzeln wachsen breit und flach und brauchen ausreichenden Flüssigdünger von Februar bis März.

Ältere Exemplare lassen sich auch im Freien kultivieren und können zu üppiger Blüte gelangen, wenn Frostgrade unter minus 5° C keinen Strich durch die Rechnung machen. Dann kann es allerdings passieren, dass die empfindlichen Knospen bereits vor dem Aufblühen erfrieren oder die Blüten beschädigt werden.

Über ungefüllte Blüten freuen sich insbesondere Bienen und andere Insektenarten.

Es gibt eine große Auswahl an verschiedenen Sorten bzw. Farben, von leuchtend rot, rosa-weiß gesprenkelt, zartrosa oder weiß, mit gefüllten und ungefüllten Blüten (über diese freuen sich insbesondere Bienen und andere Insektenarten), sowie frühe bis späte Sorten, so dass sich Kamelien Freunde inzwischen fast 9 Monate an den verschiedensten Blüten erfreuen können und auch frostharte Neuzüchtungen auf den Markt kommen.

Die Natur ist jetzt nahezu erwacht und für den Gartenfreund gibt es draußen auch einiges zu tun.

Der März ist der ideale Monat zum Düngen, denn die Pflanzen brauchen in der beginnenden Wachstumsphase ausreichend Nährstoffe. Kompost und anderer organischer Dünger sorgt für einen kräftigen Start, sollte aber nur flach eingearbeitet werden.

Vor dem Ausbringen sollten Stauden und Gräser zurückgeschnitten und die Beete vorsichtig vom Laub befreit werden sowie das darunter liegende Unkraut entfernt werden.

Auch der Winterschutz von Rosen darf entfernt werden. Wenn die Forsythien blühen, ist der ideale Zeitpunkt für den Rosenschnitt gekommen. Edel-, Hochstamm- und Beetrosen kann man auf drei bis fünf Knospen zurückschneiden und dabei kranke, vertrocknete oder abgestorbene Triebe entfernen.

Strauch – und Kletterrosen werden in der Regel nur ausgedünnt, außerdem stutzt man kräftige, unverzweigte Triebe um ca. ein Drittel. Nach dem Rückschnitt ist auch jetzt Zeit gekommen, die Pflanzen mit organischen oder mineralischen Dünger zu versorgen.

Im Kräutergarten kann man Rosmarin und Salbei ebenfalls jetzt um ein Drittel kürzen.

Der beginnende Blattaustrieb im Frühjahr ist für Stauden, welche nicht im Frühjahr blühen, ein guter Zeitpunkt zu teilen. So erhält man wüchsige, blühwillige und gesunde Pflanzen.

Ein starker Rückschnitt an Hecken, Gebüschen und anderen Gehölzen ist in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September aus Naturschutzgründen nicht mehr erlaubt. Nur Form- und Pflegeschnitte werden hier behandelt.

Ziersträucher die an diesjährigen Trieben blühen, wie der Sommerflieder (Buddleja)Säckelblume (Ceanothus), Bartblume (Cariopteris) und Gartenhibiskus (Hibiscus syriacus) sollte man spätestens Anfang März zurückgeschnitten haben, ebenso die verschiedenen Hortensienarten. Deren Schnitt wurde schon in den Februartipps behandelt.

Triebe von – im Sommer blühenden – Clematis werden jetzt 30 bis 50 Zentimeter über dem Boden abgeschnitten.

Empfindliche Kübelpflanzen wie z. B. Oleander kann man jetzt aus ihrem Winterquartier holen, langsam etwas wärmer stellen und häufiger düngen und gießen.

Wer robuste einjährige Sommerblumen im Gartenbeet aussäen möchte, kann dies nachdem der Boden entsprechend vorbereitet wurde gegen Monatsende direkt an Ort und Stelle aussäen. U.a. Klatschmohn, Kornblumen, Zinnien, Sonnenblumen, Wicken und Calendula eignen sich dafür. Bei zu erwartendem Bodenfrost ist eine vorsorgliche Abdeckung mit Vlies empfehlenswert.

Rasen:

Ab Mitte/ Ende März sollte man langsam mit der Frühjahrskur beginnen. Mit einem Vertikutierer kann man gleichzeitig Moos und Grasfilz entfernen und den Rasen belüften.

Hat man mit viel Moos zu tun, empfiehlt es sich Kalk zu streuen, der ein Nachwachsen verhindern kann. Danach sollte man den Gräsern noch Ruhe und Zeit zum Nachwachsen gönnen und erst im April mit dem ersten Schnitt beginnen.

Gemüsegarten:

Auf leeren Beeten können jetzt organische und mineralische Dünger ausgebracht werden. Vorher wird die Erde feingeharkt, geebnet und von Unkraut befreit.

Einige Gemüsearten wie Radieschen, Möhren, Zwiebeln, bestimmte Salatsorten, Spinat, Dicke Bohnen und Erbsen können bei gut abgetrocknetem, feinkrümeligen Boden direkt ins Freiland gesät werden. Feine Sämereien wie z. B. Möhren kann man vorher mit Sand vermischen ­- das erleichtert die gleichmäßige Verteilung des Saatguts in der Reihe. Oder man kauft im Handel erhältliche Saatbänder.

Eine grobe Regel für die Bedeckung des Samens lautet: etwa doppelt so dick mit Erde bedecken, wie das jeweilige Samenkorn dick ist.

Salate und Kohlrabi kann man als abgehärtete Jungpflanzen auspflanzen und bei strengem Frost mit Vlies oder Folie abdecken. In beiden Fällen das Angießen nicht vergessen!

Spätestens Anfang März sollten wärmbedürftige Gemüse – wie Tomaten, Auberginen, Paprika und Chillis – im Haus bzw. im geheizten Gewächshaus ausgesät werden. Die vorgezogenen Jungpflanzen werden später als Jungpflanzen ins Beet gesetzt, wenn kein Frost mehr droht.

Wer so herrliches Gemüse selbst anziehen möchte, sollte spätestens jetzt beginnen.

Bei großkörnigen Gemüsearten wie Kürbis, Melonen, Zucchini und Gurken wird der Samen am besten in auspflanzbare Anzuchttöpfe gelegt, welche man später mit den Jungpflanzen direkt an Ort und Stelle setzen kann.

Aber auch hier sollte man nicht zu früh aussäen, da die Pflanzen dann oft zu lang und weich werden, bevor man sie ins Freie pflanzen kann.

Obstgarten:

Bis Ende März dürfen wurzelnackte Obstgehölze noch in den Boden.

Der Obstbaumschnitt sollte Anfang des Monats beendet sein. Bäume und Sträucher freuen sich jetzt über Dünger, am besten Kompost.

An Kulturheidelbeeren können jetzt die ältesten Äste komplett herunter geschnitten und abgeerntete Triebe des Vorjahrs eingekürzt werden.

Für Erdbeeren beginnt der Frühling mit kleinen Pflegmaßnahmen wie Ausputzen. Strohschutz kann jetzt ausgebracht werden.

Sonstiges:

Wer Nistkästen im Garten aufgehängt hat, kann diese gegen „Fressfeinde“ schützen indem man eine Manschette aus Blech oder Kunststoff in etwa 2 Meter Höhe um den Baum legt.

Mit dem Aufhängen eines Insektenhotels kann man Lebensräume für nützliche Insekten schaffen, da viele Insekten in ordentlich aufgeräumten Gärten kaum noch Unterschlupf finden. Dafür sollte man einen vor Wind und Regen geschützten Platz wählen, warm und sonnig, aber nicht in der prallen Mittagssonne.

Besonders unter Stauden, Büschen und Efeuhecken sind die Gelege von Schnecken versteckt. Die Eiablage findet bis April/Mai statt und bereits bei Temperaturen knapp über 0° C werden sie aktiv. Gegen diese unerwünschten „Schädlinge“ gibt es die verschiedensten Mittel, angefangen von Sägemehl und Kalk, Kaffee und Kaffeesatz, Schneckenzäune, Absammeln, Bierfallen und Mittel aus dem Gartenfachhandel. Neben vielen anderen Tipps hilft oft nur eine Kombination verschiedener Maßnahmen.

Wer einen Gartenteich besitzt startet im März/ April mit der Saison. Abgestorbene Pflanzenteile, sowie Blätter und Äste sollten entfernt werden.

Sobald die Wassertemperaturen mehrere Tage bei mehr als 12 °C liegen, kann man mit der Fütterung der Fische beginnen.

Empfindliche Fische und Pflanzen sollten erst ab Mitte Mai gesetzt werden, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind.

I.W.