Gartentipps für den Monat Mai

Bauernregel: Regen im MAI, bringt Wohlstand und Heu.

Ziergarten:

Der Mai läutet den Sommer ein und begeistert mit farbenfrohen Blüten. Besonders auffällig sind die kraftvollen Farben der Blumen. Es gibt besonders viele Blau- und Violetttöne.

Der Riesen-Lauch, (Allium giganteum)macht seinem Namen alle Ehre, erreicht eine Wuchshöhe bis zu 100 cm und hat mit bis zu 20 cm großen Dolden besonders große purpur – violette Blütenbälle.

Die vielen kleinen Einzelblüten setzen sich zu großen Kugeln zusammen, diese werden gerne von nektarsuchenden Insekten besucht. Im Staudenbeet wirkt der Zierlauch besonders eindrucksvoll, wenn er in Gruppen gepflanzt wird. Er liebt einen sonnigen Standort mit gut durchlässigem, trockenem, nährstoffreichen Boden. Die Blüte beginnt Ende Mai und dauert bis zum Juli. Sie ist zwar eine perfekte Schnittblume, besonders attraktiv ist aber auch nach dem Abblühen im Beet der Samenstand.

Ein Hingucker ist die Gemeine Pfingstrose (Paeonia officinalis), die zu den Urformen der Pfingstrosen gehört.

Sie gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt, die meisten der über 30 Arten stammen aus Europa und Asien und lassen sich grob einteilen in staudig wachsende und in verholzende Arten. Die Sortenvielfalt ist unüberschaubar, es gibt frühe und späte Sorten, in den schönsten Farben von Zartgelb über Rosa und Weiß bis hin zu dunkelrot. Sowie eine große Auswahl an Blütenformen, von einfach bis halbgefüllt, bei denen man die große Anzahl an Staubgefäßen sieht oder auch andere Sorten, die so dicht gefüllt sind, dass sie man die Staubgefäße praktisch gar nicht mehr sieht. Diese Sorten sind wenig bienen- und insektenfreundlich, während – wie auf dem folgenden Foto – die einfachen bzw. halbgefüllten Sorten mit ihrer großen Menge an Pollen ein wahres Paradies  für Insekten bieten.

Auf den Knospen der Pfingstrosen sieht man übrigens oft Ameisen krabbeln, sie werden von zuckerhaltigen Ausscheidungen angezogen.   

Pfingstrosen sind mit ihrer Robustheit und Langlebigkeit eine der beliebtesten Gartenpflanzen und brauchen nicht viel Pflege. Der endgültige – sonnige –  Standort sollte aber gut überlegt werden, da die Pflanzen keine Wurzelkonkurrenz lieben und ungefähr einen Quadratmeter Platz benötigen. Umpflanzen mögen die Stauden weniger, es wird empfohlen sie vorher zu teilen.

Die Stauden werden während der Blüte oft schwergewichtig und benötigen eine Stützhilfe.

Auch die folgende Pflanzengattung ist mit über 1000 Arten vergleichsweise groß: Rhododendren, auch Alpenrose genannt.

Es gibt unzählige Sorten, die sich nicht nur durch die Farbe der Blüten, die von Weiß bis Dunkelviolett reichen, sondern auch durch ihre Wuchshöhe und  -breite unterscheiden.

Klassische Rhododendren können mehrere Meter hoch werden, während Zwergrhododendren und Zwergazaleen auch für kleinere Gärten und Kübel geeignet sind.

Der Standort im lichten Schatten und Halbschatten spielt für die Entwicklung der meist immergrünen Pflanzen eine große Rolle. Der Boden sollte kalkfrei, locker, wasserdurchlässig und nährstoffreich sein und einen pH Wert von 4,5 bis 6 haben – eine Spezialerde für Moorbeetpflanzen ist empfehlenswert.

Da Rhododendren recht anspruchsvoll sind, zeigen sich schlechte Standort- und Bodenbedingungen oft im Befall von Krankheiten wie z. B. Zweig- und Blattsterben, Rußtaupilze, Dickmaulrüssler, Wanzen und Rhododendronzikaden.

Damit die Pflanze im Frühjahr üppig blüht, sollte sie ausreichend Nährstoffe bekommen, einmal vor der Blüte und ein weiteres Mal im Sommer. Es gibt Spezialdünger, welche auf die genauen Bedürfnisse abgestimmt sind, Kaffeesatz als Zugabe verbessert den Boden und macht in saurer. Ein Nährstoffmangel zeigt sich oft an gelben Blättern bzw. an „ Blühfaulheit“.

In der Regel muss man Rhododendren nicht schneiden, möchte man aber einige Äste entfernen, so sollte dies am besten im Herbst erfolgen. Auch ein radikaler Rückschnitt ist möglich.

Um den Blütenreichtum zu erhöhen, kann man verwelkte Blüten im Mai/Juni entfernen, um die Entwicklung neuer Blütenansätze zu fördern.

Im Mai gibt es noch andere frühsommerliche rosa/ violett blühende Pflanzen, wie z.B.  den duftenden Fliederstrauch (Syringa) mit seinen rispenförmigen Blüten, die von Mai bis Juni zahlreiche Gärten schmücken. Auch hier gibt es inzwischen unzählige Sorten, 30 Arten gehören zu der Gattung, die in ihrer Wuchshöhe stark variieren. Der Zwerg – Duftflieder wird nur 1 bis 1,50 Meter hoch, der Gemeine Flieder kann jedoch zu kleinen Bäumen heranwachsen, die bis zu 7 Meter hoch werden können.

Flieder ist in der Regel pflegeleicht, liebt sonnige Standorte und kommt auch mit trockenen Bedingungen zurecht. Staunässe und Bodenverdichtungen mag er nicht. Seine Blütenknospen legt er bereits im Vorjahr an, kleinere Schnittmaßnahmen kann man frühestens Ende Mai, nach der Blüte durchführen, man schneidet die verblühten Rispen über zwei gut ausgebildete Seitenknospen ab. Größere Schnittmaßnahmen – einen sogenannten Verjüngungsschnitt – kann man im Herbst durchführen und schneidet die Hauptäste auf 40 bis 60 cm zurück.

Als Blütenhecke, an Böschungen und Hängen sowie in maritimen Gärten findet man die Apfelrose (Rosa rugosa), welche eine Vielzahl von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen magisch anzieht  – und mit ihrem betörenden Duft auch Menschen!

Diesenviolett blühenden Storchenschnabel – hier die Sorte „Max Frei“ – findet man aufgrund der zarten, jedoch in sehr kräftigen Farben erscheinenden Blüten und ihrer pflegeleichten Art als Bodendecker in vielen Ziergärten.

Der Storchenschnabel (Geranium) ist eine vielseitige, winterharte Staude, allgemein als wuchs – und blühfreudig zu bezeichnen, mit zahlreichen verschiedenen Arten, die zum Teil – je nach Herkunft – aber unterschiedliche Standorte bevorzugen. Neben sonnigen bis halbschattigen Plätzen in der Rabatte werden von einigen Arten auch schattige Plätze bevorzugt. Weltweit gibt es etwa 430 verschiedene Arten.

Die Blütezeit variiert je nach Art, im Mai bis Juni blühen zum Beispiel der Cambridge- Storchenschnabel, der Felsen-Storchenschnabel und der Pracht Storchenschnabel.

Das Farbspektrum reicht von Weiß über Blau-, Rosa und Magentatönen bis hin zu Violett. Nach der Befruchtung der Blüte verlängert sich der Griffel und bildet den „ Schnabel“, dem die Gattung ihren Namen verdankt.

Die Hybrid Sorte „Rozanne“ weist die längste Blütezeit von Mai bis September auf:

Im Polstergarten ist jetzt die Hauptblütezeit. Besonders weit verbreitet ist das Blaukissen (Aubretia).

Es liebt einen vollsonnigen, mäßig trockenen Standort mit durchlässiger, kalkhaltiger Erde. Bienen und anderen Insekten bietet die Pflanze eine wertvolle Nektarquelle.

Im Staudengarten findet man nun neben den im Verblühen befindlichen Tulpen und Narzissen weitere frühe Blütenstauden wie den Nelkenwurz (Geum coccineum) in gelb, orange und rot, die Gartenakelei (Aquilegia) mit ihren markanten, einer Narrenkappe ähnlichen Blüte in allen möglichen Farben und Formen , das gefleckte Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) mit seinen violett/ blauen/rosa Blüten, die hohe Bart Iris (Iris barbata – elatior) in fast jeder denkbarenBlütenfarbe, den Türkischen Mohn (Papaver orientale) im klassischen Rot und  das Tränende Herz mit seinen hängenden, herzförmigen Blüten.

Die tatsächliche Blütezeit vieler im sog. Vollfrühling blühender Pflanzen hängt vor allem von den klimatischen Bedingungen ab und kann sich bis in den Mai hinein verschieben.

Viele Obst – und Zierobstgehölze zeigen ihre weißen oder rosafarbenen Blüten. Apfel, Birne, Kirsche, die Felsenbirne oder der Weißdorn, aber auch andere Arten, wie die Tulpenmagnolie, die Traubenkirsche, das Mandelbäumchen, der Schneeglöckchenbaum oder der Judasbaum. Gleichfalls entzücken – vorwiegend im Mai –  andere beliebte Zierbäume wie der Zierapfel, der Taschentuchbaum, die Vogelbeere, die Blumen-Esche oder der Blauglockenbaum.   

Die typische Blüte einer Birne mit doldentraubigen Blütenständen und fünf Blütenblättern Die weißen Kronblätter werden 2 bis 5 Zentimeter lang, die Staubbeutel sind dunkelrot:

Auch wenn das Wetter oft selbst bestimmt, wann man in den Garten geht, so sollten doch bestimmte Arbeiten im Mai erledigt werden.

So kennt jeder Gartenfreund die alte Bauernregel zu den Eisheiligen und der „ Kalten Sophie“. Sie bedeutet, dass das Wetter ab Mitte Mai meist so stabil ist, dass keine Fröste mehr zu erwarten sind und alle Pflanzen ins Freie dürfen. Dies sollte grundsätzlich aber vorsichtig und langsam erfolgen, so dass die weichen Triebe der Setzlinge abgehärtet werden. Auch ein Blick auf die Wettervorhersage ist empfehlenswert, so dass man empfindliche Pflanzen notfalls mit Vlies abdecken kann.

Vorgezogene Sommerblumen wie Tagetes, Sonnenblumen, Astern, Zinnien, Ringelblumen, Cosmeen etc. können jetzt ins Freie gesetzt werden, man kann sie aber auch direkt ins Beet aussäen wie die vielen Blumenmischungen, die im Handel angeboten werden.

An vorgezogenen einjährigen Beet- und Balkonpflanzen aus Gärtnereien und Gartencentern gibt es eine reiche Auswahl wie Geranien, Fuschsien, Petunien, Husarenköpfchen, Männertreu, Fleißiges Lieschen, Schneeflockenblume, Begonien, Nelken, Margeriten usw.

Blumenzwiebeln, Knollen und vorgezogene Pflanzen von Dahlien, Begonien und Gladiolen dürfen ebenfalls in die Erde, sowie Kübelpflanzen wie z.B. Oleander.

Auch einjährige Ranker und Schlinger, entweder vorgezogen, direkt ausgesät oder beim Gärtner erstanden, können jetzt  draußen Kletterhilfen begrünen. Sie sind schnellwachsende Alleskönner, verkleiden Zäune, Mauern oder Rankgerüste und sind besonders für kleine Gärten mit ihren aufwärts wachsenden Pflanzen eine prima Lösung. Eine der schnellstwachsenden Kletterer ist die Glockenrebe (Cobea scandens), aber auch Prunkwinden (Ipomea tricolor,) Sternwinden ( (Ipomea lobata), Schönranken (Eccremocarpus scaber), Duftwicken (Lathyrus odoratus), Kapuzinerkresse

(Topaeolum majus) und die Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata) gehören in diese Gruppe. Nicht vergessen sollte man auch die Stangen – und Feuerbohnen (Phaseolus).

Rasen:

Bei steigenden Temperaturen, ausreichend Feuchtigkeit und genügend Nährstoffen wächst der Rasen im Mai besonders kräftig. Jetzt sollte er regelmäßig gemäht werden, meist genügt ein Schnitt einmal die Woche. Wichtig ist, dass der Rasen nie zu kurz geschnitten wird. So kann er sich vom Winter erholen und kräftig nachwachsen.

Eine vermehrte Unkrautbildung sollte man beobachten und Löwenzahn, Klee etc. mit der Hand entfernen. Es gibt aber hierzu unterschiedliche Meinungen. Es handelt sich ja nicht nur um Unkräuter, sondern auch um Wildkräuter, die Lebensraum und Nahrung für Insekten bieten. Aus England kommt ursprünglich deshalb die Idee eines mähfreien Mai.

Als Alternative biete es sich an, in einem Teil der Rasenfläche eine Wildblumenfläche bzw.  Wildblumeninseln anzulegen und so die Artenvielfalt im Garten zu erhöhen.

Kahle Stellen kann man immer neu einsäen, die optimale Keimtemperatur beträgt 16 bis 23 °. In gewissen Abständen kann der Rasen eventuell neu gedüngt werden, dies erkennt man, wenn die Farbe heller grün wird und das Schnittgut rückläufig ist. Der beste Zeitpunkt ist dann kurz bevor es regnet, damit sich der Dünger schneller auflöst und die Nährstoffe schneller in den Boden gelangen.

Gemüse – und Kräutergarten:

Auch beim Gemüse gibt es frostempfindliche Arten, die erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Freie kommen sollten.

Dazu gehören Pflanzen von Tomaten, Paprika und Zucchini, die man entweder selbst vorgezogen oder im Gartenfachhandel erstanden hat. Tomaten sind das Lieblingsgemüse der Deutschen und bei Groß und Klein beliebt. Es gibt eine riesige Sortenvielfalt, die beim Kauf von Samen größer ist als beim Kauf von Pflanzen im Fachhandel. Aber auch hier wird  inzwischen ein großes Sortiment angeboten.

Ab Ende Mai dürfen auch Gurken und Kürbispflanzen nach draußen. Auch Knollensellerie, Zuckermais und frühen Porree kann man jetzt pflanzen.

Weniger empfindliche Jungpflanzen von Brokkoli, Blumenkohl, Grünkohl, Rosenkohl oder Weißkohl konnte man bereits im April setzen und mit Vlies oder Folie bei Bedarf gegen Frost schützen.

Jungpflanzen verschiedenster Salate, Fenchel, Chinakohl, Kohlrabi, Stangensellerie, Spitzkohl werden u.a. im Gartenfachhandel angeboten und können ins Freie.

Direkt in die Erde kann man auch verschiedene Salate wie Blatt- und Pflücksalate säen und ab Mitte Mai kommen auch die Buschbohnen in die Erde, alles am besten in zweiwöchigem Abstand.

Weiterhin können Anfang Mai noch direkt gesät werden: Radies, Petersilie, Mangold, Möhren, Rote Beete, Mark- oder Zuckererbsen. Stecken kann man jetzt Schalotten, Steckzwiebeln und Luftzwiebeln. 

Anfang Mai gelegte Kartoffeln wachsen schneller, besonders in kühlen Gegenden und in regenreichen Zeiten.

Im April und Mai ist die günstigste Zeit, um ein Kräuterbeet anzulegen. Hier bietet auch eine Kräuterspirale auf kleinstem Raum die Möglichkeit eine große Vielfalt anzubauen und den verschiedenen Ansprüchen der Kräuter gerecht zu werden. Anleitungen und auch Material hierzu gibt es im Fachhandel.

Kräuter wie Bohnenkraut, Majoran, Dill, Kerbel, Kresse, Koriander, Liebstöckel, Beifuß, Schnittlauch und Rucola können direkt gesät werden. Bei schnellwachsenden Arten wie zum Beispiel Dill und Kerbel kann man im vierwöchigen Rhythmus nachsäen, dann gibt es immer frischen Nachschub. Petersilie ist nicht ganz unkompliziert bei der Aussaat, hier muss alles stimmen – vom Saatgut über die Keimtemperatur und über den Standort.

Alle ausdauernden Arten u.a. Thymian, Salbei, Bergbohnenkraut, Melisse und Estragon kann man – wie natürlich ebenso Petersilie, Schnittlauch und viele andere Kräuter –  in Töpfen kaufen und auspflanzen oder im Topfgarten ziehen.

Basilikum wächst am besten geschützt und warm  auf der Fensterbank oder unter Glas.   

Obstgarten:

Anfang Mai können noch Monatserdbeeren und öftertragende Erdbeeren gepflanzt werden. Um Schädlingen wie Schnecken vorzubeugen, kann man zwischen den Reihen Stroh als schützende Bodendecke ausbringen, auch bleiben die Früchte auf diese Art sauber.

Wie schon in den Apriltipps bemerkt, sollten alle Obstbäume und Beerensträucher im Frühjahr  mit einer extra Portion Nährstoffe versorgt werden.

Unter Beerenobststräuchern sollte man offene Flächen ebenfalls mulchen – entweder mit gehacktem Stroh, Grasschnitt oder Laub – damit der Boden feucht bleibt und Unkraut unterdrückt wird.

Es wird auch erwähnt, Kapuzinerkresse unter Obstbäumen auszusäen, da diese gegen Läuse helfen sollen.

An Himbeeren und Brombeeren kürzt man schwache jüngere Ruten nahe am Boden und bindet vorjährige Triebe auf.

Sonstiges:

Wer einen Gartenteich besitzt kann jetzt neue Wasserpflanzen, wie Seerosen, Wasserlilien und Seegras einsetzen. Die Wasserqualität muss jetzt – besonders im Frühjahr – überwacht werden, bei zu viel Algenwachstum sollte man diese abfischen oder mit entsprechenden Mitteln bekämpfen.

Viele Arbeiten, wie säen, pflanzen, pflegen, stärken und schützen,  wurden bereits erwähnt.

Eine ganz wichtige sollte nicht vergessen werden: das GENIEßEN, denn dafür bietet sich kein anderer Monat so sehr an wie der MAI.

I.W.