Bauernregel: Fällt im Oktober das Laub sehr schnell, ist der Winter bald zur Stell`.
Hält der Baum die Blätter lang, macht ein später Winter bang.
Ziergarten:
Die meisten einjährigen Sommerblumen sind nun verblüht und können entfernt werden. Nur wenige, wie z.B. die Kapuzinerkresse (Tropaeolum) und das Husarenknöpfchen (Sanvitalia procumbens) blühen unermüdlich, bei milder Witterung sogar bis Anfang November.
Zahlreiche späte Stauden wie Staudensonnenblume, Fette Henne, Staudenastern, Kerzenknöterich, Herbstanemonen, Salvien, Goldruten, Chrysanthemen und knospenblühende Heide bringen immer noch Farbe in die Beete. Evtl. vorhandene Lücken lassen sich leicht durch bepflanzte Gefäße schließen, in welche man kleinblütige Astern, niedrige Herbstanemonen, Blattschmuckstauden, Heide oder Gräser gesetzt hat.
Blattschmuckstauden, wie die farbenfrohen, winterharten Purpurglöckchen (Heuchera )harmonieren besonders gut mit Gräsern und sind vielseitig einsetzbar am Gehölzrand, im Staudenbeet oder in Vorgärten. Sie stehen am liebsten halbschattig, sind dort pflegeleichter als an einem sonnigen Standort und haben dort auch einen geringeren Wasserbedarf als in der Sonne. Es gibt eine große Anzahl von Züchtungen mit oft spektakulären Laubfarben und Färbungen.
Auch in Pflanzgefäßen sind sie – besonders im Herbst – vielseitig einsetzbar.
Im Halbschatten vermitteln andere sommergrüne Blattschmuckstauden wie Hosta/Funkien, das Japanische Waldgras (Hakonlechnoa) und das Kaukasusvergissmeinicht (Brunnera macrophyla) herbstliche Eindrücke.
Die altrosa Blüten der hohen Fetten Henne (Sedum telephium) – u.a. die Sorte mit dem passenden Namen ‚Herbstfreude‘ – ziehen die letzten Bienen und Insekten an. Die winterharten Pflanzen mit ihren fleischigen Blättern blühen bis weit in den Herbst hinein und können auch längere Trockenperioden überstehen. Sie sind recht anspruchslos und wachsen auf einem sonnigen Standort mit leichtem, durchlässigen Gartenboden ohne Probleme. Nur zu viel Nässe vertragen sie nicht.
Die Pflanze lässt sich leicht durch Teilung vermehren, am besten im Frühjahr, so bleibt sie auf Dauer vital und blühfreudiger.
Aufgrund ihrer späten Blüte ist auch der Efeu eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Wespen und Schwebfliegen. Bis in den Oktober und manchmal bis in den November hinein können sie Nektar und Pollen sammeln, wenn es kaum mehr andere Nahrung gibt.
Bis in den Oktober erstreckt sich auch die Blütezeit der Freilandfuchsie, die mit ihren zarten, hängenden Blüten und ihrem lockeren, buschigen Wuchs den Garten den ganzen Sommer hindurch verschönert. Obwohl sie winterhart ist, sollte sie bei kalten Temperaturen mit Laub o.ä. geschützt werden.
Die Blütezeit der winterharten Herbst-Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium) fällt in die Monate September, Oktober und November. Es eignet sich ein halbschattiger, geschützter und nicht zu nasser Standort und sie ist auf Grund dieser Ansprüche wie geschaffen für die Unterpflanzung von Gehölzen. An geeigneten Standorten versamt sich die Pflanze und verwildert.
Die mehrjährige Knollenpflanze wird zwischen 10 und 20 Zentimeter hoch, die Blätter treiben erst nach der Blütezeit aus und bleiben den Winter über erhalten.
Im Herbst haben Ziergräser ihren großen Auftritt. Durch ihren vielfältigen Wuchs dienen sie als Strukturelement und verleihen zudem dem Garten durch sanfte Bewegung bei leichtem Wind einen speziellen Klang. Wenn die tief stehende Sonne Gräsergrannen durchstrahlt oder Halme und Samenstände mit Raureif überzogen sind bietet sich ein ganz besonderer Anblick.
Unter den winterharten Gräsern gibt es eine große Vielfalt die besonders im Herbstgarten dekorativ sind. Der Standort ist oft entscheidend für die Winterhärte und die Entwicklung. Einige mögen einen sonnigen, durchlässigen Boden und bei Nässe von oben neigen sie zu faulen – wie z.B. das imposante Pampasgras (Cortaderia selloana) , welches aus Südamerika (`Pampa´) stammt und welches man später zum Schutz vor Fäulnis zu einem Schopf zusammen binden kann. Andere mögen keinen nassen, schweren Boden wie das zarte Federgras (Stipa tenuissima).
Grundsätzlich sind winterharte Gräser im Kübel empfindlicher und benötigen einen Winterschutz wie z.B. das bereits in den September Tipps erwähnte japanische Waldgras (Hakonechloa) und das japanische Blutgras (Imperata cylindrca).
Zu den besonders winterharten Gräsern zählt dagegen das Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides) `Hameln´. Es färbt sich im Herbst gelb und die Blütenähren mit den Fruchstständen bleiben im Winter noch lange aufrecht stehen. Im Frühjahr treibt es erst spät aus.
Bambus zählt übrigens auch zu den Ziergräsern und ist sehr winterhart, besonders Fargesia. Es gibt aber noch viele andere winterharte bzw. nur bedingt winterharte Gräser, die in unterschiedlichsten Farben, Formen und Blütenständen begeistern.
Seggen wie z.B. das weißgrüne Carex morrowii sind robuste Gartengräser, nicht nur winterhart, sondern auch wintergrün und fühlen sich an halbschattigen bis schattigen Plätzen wohl.
September / Oktober ist auch die Zeit für herbstliche Dekorationen und Gestecke mit Zierkürbissen – sowohl im Haus als auch draußen im Garten, auf der Terrasse und dem Balkon. Im Gegensatz zu anderen – den Speisekürbissen – sind sie nicht essbar. Sie sind meist klein, hartschalig und fallen durch ihre außergewöhnlichen Farben und Formen auf.
Im Angebot der Spezialgärtnerein finden sich auch immer wieder neue Variationen an Speisekürbissen, die den Verbraucher zusätzlich mit Informationen und Tipps für die Anwendung versorgen. Wie hier der fein gezeichnete Siam–Kürbis, der aufgrund seiner besonders harten Schale auch ein wunderschöner Deko Kürbis ist, oder der hell orange Bananenkürbis mit seinem feinen fruchtigen Aroma, welcher sich besonders zum Backen eignet.
Der links im Bild stehende Patisson Mix kann sowohl als Speisekürbis als auch als Dekokürbis verwendet werden. Kamo Kamo ist ein schöner kleiner Speisekürbis zum Braten und für die Suppe und die hübschen Mandarinenkürbisse sind sowohl als Backofenkürbis oder für die Mikrowelle geeignet – und werden natürlich auch gerne zur Dekoration genutzt.
Bekannt ist die „alte“ Sorte Roter Zentner, der sich zum süßsauer Einlegen eignet, als auch für Suppen oder als Gemüsebeilage verwendet wird.
Ein edler Speisekürbis ist der graublaue Jarrhadale, der sich hervorragend für Suppe, Gnocchi, Schupfnudeln, Gemüse oder als Backkürbis eignet.
Am bekanntesten jedoch ist der beliebte Hokkaido, der eine besonders dünne Schale besitzt, die beim Kochen weich wird und mit verzehrt werden kann.
Im Garten angebaut, benötigen alle Kürbisse sehr viel Platz, die Triebe können bis zu 4 m lang werden und sie benötigen einen sonnigen Standort. Erntereif sind alle Kürbisse, wenn die Schale ausgehärtet und der Stiel verholzt ist.
Stellvertretend für die „ leuchtenden Farben“ des Herbstes an Sträuchern und Bäumen stehen hier die scharlachroten Blätter des Korkflügelstrauchs (Euonymus alatus) , der gelborange Fächerahorn (Acer palmatum) sowie die leuchtendroten Blätter des wilden Weins (Parthenocissus) .
Was gibt es sonst noch?
Sonstige Praxis–Tipps für den Oktober :
Für die Neuanlage oder Umgestaltung des Staudenbeetes ist jetzt der richtige Zeitpunkt, auch Rosen und andere Laubgehölze können ab Mitte/ Ende Oktober gepflanzt werden.
Um Frostschäden an Rosen zu verhindern, sollten sie angehäufelt werden. Kranke Blätter an den Pflanzen entfernen und in der Biotonne entsorgen.
Brach liegende Flächen in Blumenbeeten sollten stets bedeckt sein. Man sammelt das erste Herbstlaub und schichtet es – mit etwas Erde beschwert – ca. 10 bis 15 cm dick auf.
Viele mediterrane – bereits abgehärtete – Kübelpflanzen vertragen leichte Fröste (bis ca. minus 5 Grad) z.B. Lorbeer, Oleander, Oliven, Feigen und Zitronen. Sie sollten so lange wie möglich draußen bleiben. Bei Bedarf kann man sie mit Vlies oder Schilfmatten schützen.
Dagegen sind Kübelpflanzen, die ihre Heimat ursprünglich in den Tropen haben, am empfindlichsten, z.B. Bananen, Hibiskus, Bougainvillea. Sie müssen vor dem ersten Frost ins Winterquartier.
Ebenso müssen frostempfindliche Pflanzen wie Dahlienknollen, Gladiolen und Begonien ausgegraben, ausgeputzt und frostfrei gelagert werden.
September/Oktober ist der optimale Zeitpunkt um Blumenzwiebeln zu setzen – für Winterlinge, Schneeglöckchen, Krokusse, Traubenhyazinthen, Herbstzeitlose, Lilien und die verschiedensten Zierlauch/Allium – Arten ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Die restlichen Frühlingsblüher wie Narzissen, Tulpen und Hyazinthen werden von September bis November gepflanzt.
Die Zwiebeln setzt man so tief, dass darüber die doppelte bis drei-fache Zwiebelhöhe Erde liegt. Sie mögen einen möglichst sonnigen Standort mit durchlässigem Boden.
Rasen:
Bis Mitte Oktober sind die klimatischen Voraussetzungen noch gegeben, um mit einer speziellen Nachsaatmischung evtl. vorhandene Lücken zu füllen.
An der entsprechenden Stelle sollte der Boden leicht aufgelockert werden, je nach Gebrauchsanweisung die empfohlene Menge an Saatgut verteilen, andrücken und feucht halten.
Bis Mitte Oktober besteht auch noch die Möglichkeit zu vertikutieren, um den Rasenfilz zu entfernen.
Damit der Rasen besser über den Winter kommt, düngt man ihn im Oktober mit einem speziellen, kaliumhaltigen Herbst-Rasendünger. Aber erst nach dem Vertikutieren geht es ans Düngen.
Heruntergefallenes Laub sollte entfernt werden und kann zusammen mit kleinen Ästchen in einer stillen Ecke als Winterschutz für Igel dienen und/oder zwischen den Beeten verteilt als Kälteschutz dienen.
Beim letzten Schnitt den Rasen nicht zu kurz schneiden, nicht kürzer als 5 cm. Je nach Witterung kann der letzte Schnitt aber erst Mitte November nötig sein.
Gemüse- und Kräutergarten:
Im Garten werden je nach Pflanzzeitpunkt Kürbisse, Zuckermais, Sellerie, Radieschen, Fenchel, Möhren, Rote Rüben, Zwiebeln, Porree, Wirsing, Weißkohl, Kohlrabi und Grünkohl reif.
Für die wärmeliebenden Tomaten ist die Saison zu Ende.
Gesunde Früchte, die im Oktober noch grün sind, kann man an einem warmen Platz im Haus nachreifen lassen, am besten wenn man einen Karton mit einer Plastiktüte auskleidet und einige Äpfel hinzufügt.
Die Äpfel geben das Reifegas Ethylen ab.
Auch zum Saisonende kann ein Gemüsegarten noch durch seine Optik bestechen – dekorative Blickpunkte bieten hier z.B. der rote Grünkohl (Sorte ‚Redbor‘) mit den letzten Blütenständen des Patagonischen Eisenkrauts, der geschosste Lollo Rosso Salat, blühende Dahlien zusammen mit Grünkohl und der rote Mangold.
Schnellwachsender Spinat, Rucola, Asia-Salate und Radieschen können noch bis Anfang Oktober gesät werden. Bei der Aussaat von Feldsalat sollte man auf die Wahl der richtigen Sorte achten, je nachdem man sie im Herbst, im Winter oder im nächsten Frühjahr ab März ernten möchte.
Laufend nachgesetzt werden noch bis Anfang Oktober auch Jungpflanzen von Kopfsalaten, Endivien und Friseesalaten.
Draußen kann man auf abgeernteten Flächen noch verschiedene Gründünger säen, z.B. Winterroggen, Steinklee und Gelbsenf. Sie lockern mit ihren Wurzeln den Boden auf, reichern ihn mit Stickstoff an und unterdrücken das Unkraut. Nährstoffe im Boden werden gespeichert und so nicht über den Winter ausgewaschen. Nach wenigen Wochen kann man sie abschneiden und einarbeiten – oder man lässt sie bis zum nächsten Frost stehen.
Im Kräutergarten kann man jetzt Kaltkeimer wie Bärlauch aussäen.
Mediterrane Kräuter wie Zitronenverbene, Rosmarin, Strauchbasilikum und Lorbeer in Töpfen und Kübeln sollten frostfrei, kühl und hell überwintert werden.
Obstgarten:
Die Ernte von späten Apfelsorten dauert bis Ende Oktober.
Größere Mengen an Äpfeln können auch an stationäre oder mobile Mostereien abgegeben werden.
Nicht gepflücktes Obst – oft von Schädlingen und Krankheiten befallene Früchte – landen in der Regel als Fallobst auf dem Boden und sollten weiterhin regelmäßig aufgesammelt und entsorgt werden. Kranke Früchte sollten nicht auf dem Kompost landen. Kleinere Mengen können in der Biotonne oder in Bio Abfallsäcken entsorgt werden.
Von Fruchtfäule befallene Früchte, welche noch am Baum hängen geblieben sind, sollte man keinesfalls dort hängen lassen, um die Ausbreitung des Pilzes durch Sporen zu verhindern.
Pflanz- bzw. Umpflanzarbeiten beginnen Ende September, beziehungsweise im Oktober, wenn die Pflanzen bereits in der Ruhephase sind.
Neben der Auswahl des richtigen Standortes sollte man unbedingt darauf achten, dass später genügend Platz vorhanden ist.
Neben dem Klassiker Äpfel hält der Oktober noch jede Menge Köstlichkeiten wie Birnen, Pfirsiche, Zwetschgen, Quitten, Weintrauben und Preiselbeeren bereit.
Sonstiges:
Wer einen Teich im Garten hat, sollte ihn jetzt auf den Winter vorbereiten. Blätter auf der Oberfläche sollten abgefischt werden bevor sie auf den Grund sinken und faulen. Einfacher ist es, ein Laubschutznetz über den Teich zu spannen.
Die Zersetzung von organischem Material ist während der kalten Jahreszeit ein Hauptproblem und verbraucht viel Sauerstoff.
Ab einer Wassertemperatur von 10° C kann man beginnen Teichpumpen, Filter und Wasserspiele abzubauen. Frostsichere Teichpumpen sollten gereinigt werden.
Die Fütterung von Fischen kann jetzt langsam eingestellt werden.
Vor dem ersten Frost müssen Wasserleitungen und Gartenschläuche entleert werden.
Wer einen Komposthaufen besitzt, kann ihn jetzt im Herbst noch einmal umschichten.
I.W.