Badersee, Eibsee

Mächtige Felsblöcke am Wegesrand erinnern an eine Naturkatastrophe, den größten Bergsturz in den Bayrischen Alpen. Vor 3 750 Jahren brach die Westflanke des Zugspitz-Massivs ab und stürzte ins Tal.
Zuvor war die Zugspitze wohl ein echter Dreitausender.

Der Weg zum Badersee wurde schon bald mein Abendspaziergang. Auf zwei verschiedenen Wegen war er zu erreichen. Einmal von der anderen Seite des Dorfes, ganz aus der Nähe des Kurhauses, oder gleich hinter meiner Pension. An einigen Wohnhäusern vorbei gelangte man, von dort direkt in ein Waldstück. Ca. 20 Minuten brauchte ich für den Weg an den See, wenn man sich nicht ablenken ließ.

Im Verlauf des Bergsturzes wurde das Gebiet rund um den Bader- und Eibsee mit Gesteinsschutt- und Felsen bedeckt. Heute liegen die Felsen romantisch überwuchert, von Moosen und Heidelbeeren, zwischen den Bäumen. Der Badersee ist ein sogenannter „Blind See“, da er über keinen oberirdischen Abfluss verfügt. Gespeist wird er durch die Schneeschmelze und Bäche. Das Wasser versickert unterirdisch.

Beide Seen sind auf dem Grund mit dem Schutt der hellen Felsen bedeckt. An einigen Stellen häuft er sich zu kleinen Inseln auf, die im Verlauf der Jahre spärlich bewachsen wurden. Am Ufer beider Seen steht ein Hotel. Der Eibsee ist aber touristisch voll erschlossen und deutlich größer und stark besucht. Nicht zuletzt, weil Lift und Bähnchen zur Zugspitze ganz in der Nähe liegen.

Das Licht bricht sich in den unterschiedlichen Wassertiefen zu wundervollen Farbverläufen. Verschiedene Grüntöne, ja sogar unterschiedliche Türkiestöne umspielen die Inseln. Sie bekommen dadurch fast ein karibisches Flair.

Meist benutzte ich einen Trampelpfad, ganz nah am Seeufer des Badersees entlang. Oder setzt mich in eine kleine Bucht, direkt ans Wasser. Hier im seichten Wasser, waren zahllose kleine Fische, die wie ich, die letzten Sonnenstrahlen auskosteten. Einmal konnte ich eine Ringelnatter beobachten, die dann nicht weit entfernt an Land ging. Doch mein schönstes Erlebnis war, als ich die weiße Knabenkraut Orchidee entdeckte. So schön!  Ich wusste bis dahin nichts von der Vielfalt der Knabenkraut-Orchideen.

Auch auf dem Weg zum See fand ich viele Blumen und Orchideen, die ich noch nie gesehen hatte. Die anscheinend noch intakte Natur der Berge begeisterte mich.

Kugelige Teufelskralle
Ährige Teufelskralle
Zweiblättrige Waldhyazinte (Knabenkrautgewächs)
Nestwurz (Familie Knabenkrautgewächse)
Vierblättrige Einbeere
Zweiblättrige Schattenpflanze

Vom Badersee kann man einen ausgeschilderten Weg zum Eibsee wandern. Von Grainau, Untergrainau (dem Zugspitzdorf) aus kann mit dem Bähnchen direkt zur Zugspitze oder Eibsee gefahren werden. Am Eibsee wird gewandert, gejoggt, Rad gefahren, geschwommen und gerudert. Auf dem Rundgang kommt man an herrliche Buchten und 8 Inseln vorbei und hat wunderbare Ausblicke, auf die Zugspitze, die sich im See spiegelt. Der See soll sich aus dem Schmelzwasser eines Gletschers, in einer Bodensenke gesammelt haben. Im Verlauf des Tages wird es am Eibsee immer voller, und die reinste Völkerwanderung bewegt sich um den See.

Da bleibe ich lieber am Badersee oder im Wäldchen und erkunde die verschiedenen Wege.
Ich möchte an einem Fotowettbewerb teilnehmen, das Thema ist Flechten oder Moose. Hier ist das Paradies für Moose, ein Thema, dass mich bisher nicht sonderlich interessiert hat. Zu Unrecht!
Jetzt schaue ich genauer hin und bin überrascht von der Vielfalt, den unterschiedlichen Arten. Ich bin begeistert, von dem Thema und wie ein Sammler suche ich die mir unbekannten Arten.

MO