Die Partnachklamm

Ich hatte schon von ihr gehört: ganz toll, musst du machen, wurde gesagt. Auch die Bilder, die ich gesehen hatte, versprachen spektakuläre Eindrücke.

Mit dem Schattel-Bähnchen bis Garmisch-Patenkirchen. Vom Bahnhof aus die Haupt Straße (Wildenauer Straße) entlang, bis zu einem Flüsschen. Meine Wanderkarte schickte mich am Flüsschen entlang, aus dem Ort heraus, Richtung Olympia-Zentrum.

Hier im Olympia-Zentrum wurden 1936 die Winterspiele ausgetragen.1935 wurde das zum Anlass genommen, die Nachbargemeinden Garmisch und Partenkirchen zu vereinen.

 Die Sprungschanze konnte ich von weitem sehen. Sie war meine Orientierungshilfe, denn von dort sollte es nach rechts, zum Eingang der Klamm gehen.

Parallel zum Fluss Verlauf, der Partnach, lagen größere Gesteinsbrocken oder Gabionen mit Steinen.  Aus dem gesamten Alpenbereich wurden Gesteinsproben zur Schau gestellt. Sehr unterschiedlich in Form und Farbe, auch Erze waren eingelagert.

Wenn man bedenkt, dass sich unter den Alpen zwei tektonische Platten (die Europäische und die Afrikanische) treffen und sich untereinander verschieben, dann kann man sich diese Vielfalt gut vorstellen, die sich im Verlauf der Zeit gebildet hat. Die Europäische Platte brach ab und bewegt sich nach unten, ein Teil wurde nach oben verschoben. Das Gestein der Gabionen enthält aus der Afrikanischen- Europäischen Platte sowie aus dem ehemaligen Meeresboden Anteile, sogar Versteinerungen. Die Alpen sind ein Faltengebirge mit einer Höhe bis zu 4 800m.  Die Bewegung der Platten geschieht noch immer, daher kommt es hier manchmal zu kleineren Beben. Die Berge wachsen durch diese Naturkräfte jedes Jahr um 1-2 mm. Durch Anhebung und Abtragung (Erosion)
wachsen die Berge nicht wirklich.

Ein schöner Weg, die Sonne schien und ich begann mich auf meinen heutigen Ausflug zu freuen. Anders als in der Höllentalklamm, in der bis Mai Schnee liegen kann und dann gesperrt ist, ist die Partnach-Klamm nicht ganz so den Naturgewalten ausgesetzt und liegt tiefer. Ich könnte mir denken, dass im Winter, wenn die zerstäubenden Wasser zu Eis gefriert oder heftige Schneeschmelze ist, auch diese Klamm geschlossen ist.

Zusammen mit einer Schulklasse erreichte ich die Partnach-Klamm. Das feuchte Abenteuer begann.

 Die Nässe des zerstäubenden Wassers der Partnach, das auch von den Wänden tropfte, die Wasserfälle, schon bald war ich nass, wie ein „begossener Pudel“. Der Schirm war beim Fotografieren hinderlich und verschwand wieder im Rucksack.

 Als ich da war, war die Klamm noch nicht so überlaufen. Sie gehört zu den Top-Sehenswürdigkeiten der Gegend. Am Ende kann die Klamm durch ein Absperrgitter verlassen werden. Der Weg führt, durch ein Wäldchen und an Gaststätten vorbei, zurück zum Ausgangspunkt. Ich ging aber den gleichen Weg, innerhalb der Klamm, zurück.

Ein letzter Blick auf die verschlungenen Perspektiven, die schmalen Gänge, in den Felsen gehauen und die nassen Besucher.

Am Ende warteten ein heißer Tee und ein Wechselshirt auf mich. Ein eindrucksvolles Natur-Erlebnis und Beispiel für die Kräfte der Natur.